Tätigkeitsbericht 2020

Berlin, den 16.02.2020

Liebe UnterstützerInnen des Sunbeam e.V.,

warum unterstützt der Sunbeam e.V. eine Schule, die nicht staatlich ist? Häufig bekomme ich diese Frage gestellt und möchte sie hier beantworten.

Als ich 1995 einem kleinen Mädchen, mit dessen Familie ich mich in den vorangegangenen 3 Jahren angefreundet hatte, die Möglichkeit geben wollte zur Schule zu gehen, existierte noch keine Schule in Kokrobite.  

Da dieser Umstand fast alle Dörfer in Ghana betraf, entstanden zu dieser Zeit viele privat oder kirchlich initiierte Schulen, so auch in Kokrobite.

Gemeinsam mit der Mutter des Mädchens entschieden wir uns für die Minischule eines ambitionierten Pädagogen, der selbst in der Lehrerausbildung tätig war.

Die Schule bestand zunächst aus einem kleinen Raum in dem, mit „meiner“ kleinen Anisah, anfänglich nur drei Kinder unterrichtet wurden.

Im folgenden Jahr gaben mir zwei Freunde Geld mit für zwei weitere Kinder und so wuchs die Schule bis heute. Inzwischen werden 350 Kinder von 21 Lehrern unterrichtet und 26 weitere Angestellte sorgen für einen reibungslosen Schulbetrieb und das Wohl der Kinder.

Durch Ihren Beitrag können wir 141 Kindern den Zugang zu Bildung ermöglichen, der ihnen sonst verwehrt wäre. Denn auch der Besuch der eigentlich kostenfreien staatlichen Schulen ist mit zu erbringenden Geldern (z.B. für die Stromrechnung) verbunden, was viele Eltern nicht leisten können. Hier werden meist mehr als 80 Kinder in einer Klasse unterrichtet. Da das oft nicht zu Lernerfolg führt, kommen die Kinder zusätzlich in die von LehrerInnen privat organisierten Morgen- und Abendklassen, die von den Eltern bezahlt werden müssen.

Die privat initiierten Schulen, so auch unsere, stehen unter der Aufsicht des Bildungsministeriums, folgen dem staatlichen Rahmenlehrplan und beschließen die Schulzeit mit zentralen Prüfungen.

Der große Vorteil besteht darin, dass die Schulen selber wirtschaften können und somit einen täglich stattfindenden Ganztagsunterricht garantieren.

Nicht so in den staatlichen Schulen. Aufgrund von Lehrermangel, sowie begrenzten räumlichen Gegebenheiten, wurde für die staatlichen Oberschule ein Schichtsystem eingeführt.

Es werden doppelt so viele SchülerInnen aufgenommen, wie Kapazitäten vorhanden sind. Die eine Hälfte der SchülerInnen besucht 40 Tage lang die Schule, während die andere Hälfte Zuhause bleibt, danach wird gewechselt.

Es wird gerade darüber nachgedacht, dieses Prinzip auch auf die Grundschulen zu übertragen.

An der von uns unterstützten Sunbeam-Schule mit zugehörigem Kindergarten, werden die Kinder ganzjährig in Klassen von ca. 25 SchülerInnen von morgens bis nachmittags unterrichtet und mittags mit einem warmen Mittagessen versorgt. Teilweise kommen die SchülerInnen sogar in den Ferien in angebotene Klassen, in denen Unterrichtsstoff wiederholt wird oder einfach auch nur  zum Mittagessen.

So wichtig Bildung für die Zukunft ist und jedem Kind eine echte individuelle Chance bietet, so wichtig ist auch die Möglichkeit der täglichen fürsorglichen Betreuung für einzelne Familien.

Besonders nahe ging mir das Schicksal einer Familie. Eltern mit fünf Kindern, die durch die Arbeit des Vaters finanziell den Alltag bestritten, während die Mutter Haushalt und Kinder betreute. Das jüngste Kind ist gerade 2 Jahre alt geworden.

Leider erlitt der Vater einen Schlaganfall und ist nun arbeitsunfähig. Da in Ghana gerade in der armen Dorfbevölkerung keinerlei Versicherungen vorhanden sind, war die Familie von einem Tag auf den anderen ohne Einkommen. Die älteren Kinder waren schon auf unserer Liste und so war wenigstens für sie gesorgt. Durch den Umstand, dass es an der Sunbeam-Schule auch einen zugehörigen Kindergarten gibt, konnten wir jetzt auch die kleinen Kinder mit ins Programm aufnehmen. Nun hat die Mutter Zeit arbeiten zu gehen, ihre Familie finanziell abzusichern und ihren Mann zu pflegen. Die Kinder sind in der Schule gut aufgehoben.

Auch in diesem Jahr wurde ich von zwei Sponsorinnen und einem Sponsor begleitet. Ich finde es immer schön einladen zu können, unser Projekt hautnah zu erleben. Jeder kann mitkommen. Ich möchte mich hier auch noch einmal bei allen bedanken, die in den letzten Jahren dabei waren und geholfen haben die Kinder zu fotografieren, die Listen mit mir zu füllen und vor allem die Meetings mit der Schulleitung mit Ideen und Vorschlägen zu bereichern. Besonderer Dank gilt denen, die auch dem letzten Kind in der Reihe noch einen Platz ermöglichten, für das eigentlich kein Geld mehr übrig war.

Mein Dank gilt auch allen Praktikantinnen, die an der Schule unentgeltlich arbeiten und als Bindeglied zwischen dem Verein und der Schule eine wichtige Rolle einnehmen.

Herzlichen Dank in diesem Jahr an unsere Sponsorin Monika, die zu unserem Meeting eine Mangotorte gekauft hat von Anisah, unserem ersten Schulkind, die sich im Moment mit einer kleinen Konditorei selbstständig macht.

Die nächste Zahlung an die Schule wird wieder Ende Januar 2021 fällig. Bitte überweisen Sie das Geld bis spätestens zum 10.01.2021.

Herzlichen Dank!!!

Karola Slany

(Vereinsvorsitzende)

Das Hospital, mit dem die Schule einen Kooperationsvertrag hat, möchte einen Solargenerator anschaffen. Sollte das jemand unterstützen wollen, dann rufen Sie mich bitte an.

Interesse mitzuwirken?

Möchten Sie uns dabei unterstützen, die Bildungslandschaft in Ghana zu verbessern. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, kann einen wesentlichen Unterschied im Leben eines Kindes machen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie einen Beitrag leisten können, freuen wir uns, von Ihnen zu hören. Lassen Sie uns gemeinsam Hoffnung säen.

Mail: Sunbeam.e.v@gmail.com
Tel: 0177 / 56 43 042

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