Tätigkeitsbericht 2018

„Is it your first time in Africa?“

“Yes, it is.”

“So, welcome to Ghana!”

Offen und freundlich wurde ich begrüßt, sogar von der Zollbeamtin am Flughafen in Accra, als ich ihr erklärte, dass ich in den riesigen Plastiktaschen Kuscheltiere und Verbandsmaterial für die Sunbeam School in Kokrobite dabei hätte.

Ich war überwältigt von der bunten, lauten Hauptstadt, von den vielen Menschen, die den ganzen Tag über unterwegs sind, ihre Körbe und Schüsseln auf dem Kopf tragen und versuchen, Getränke, T-Shirts, Yamswurzeln, Nüsse und viele andere Dinge zu verkaufen. Dabei bewegen sie sich stundenlang zwischen den Autoabgasen, um am Abend hoffentlich ein paar Cedis für ihre Familien verdient zu haben. Diese wohnen meist in Holzhütten, das Leben findet draußen statt. Viele haben keinen eigenen Ort zum Leben und legen sich abends zum Schlafen einfach auf die Straße.

Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit verlangsamten meine Bewegungen und ich konnte mir kaum vorstellen, unter diesen Bedingungen meinen Alltag als Lehrerin so wie in Berlin durchzuhalten. Selbst Kugelschreiber funktionierten nicht mehr und das Papier wurde feucht und wellte sich.

Umso mehr bewunderte ich das Engagement und den Einsatz der vier jungen Frauen aus Deutschland, die noch bis zum Sommer in verschiedenen Schulen in Kokrobite tätig sind. Marianne und Lisa arbeiten ganztags an der Sunbeam School. Am Nachmittag waschen sie dann von Hand ihre Wäsche mit Wasser, das aus dem Brunnen geholt werden muss oder putzen ihre Zimmer.

In diesem Jahr fuhr ich mit Karola in den Berliner Winterferien im Februar nach Ghana, um das Sponsorengeld zu überbringen. So fand die Süßigkeiten-Suche für die Kinder, die traditionell bei Karolas Besuch an Ostern organisiert wird, einfach ein paar Wochen früher statt. Die gesponserten Kinder kamen am Sonntagnachmittag zum Haus von Karolas Freundin Mada Dodoo zum „Sweethunt“ und hatten einen Riesenspaß, die mitgebrachten Bonbons, Lollis und Gummibärchen in den Verstecken auf dem Gelände zu suchen (Fotos auf der Website).

Die Kinder durften sich dann noch ein Kuscheltier mitnehmen und gingen fröhlich und zufrieden nach Hause.

Am Montag besuchten wir die Schule, nachdem wir ins örtliche Krankenhaus Desinfektionsmittel, Einwegspritzen und Verbandsmaterial gebracht hatten.

Auch der Schule konnten wir Pflaster, Verbände, Desinfektionsmittel und Salben spenden.

Dort wurden wir bereits von allen Lehrerinnen und Schülerinnen erwartet, die sich darauf freuten, für uns zu trommeln und ihre traditionellen Tänze zu zeigen.

Anschließend wurden wir von der Schulleiterin Madame Pauline und ihrem Kollegen Ben über das Schulgelände geführt, konnten die Klassenräume und die Ausleihe für Bücher und die, in Deutschland gesammelten Schulmaterialien besichtigen.

Ein Neubau für den Kindergarten-Bereich der „nursery“ wurde begonnen und bereits wenige Tage nach unserem Besuch wurde neues Baumaterial gekauft, um den Bau fortzusetzen. Marianne und Lisa werden uns über die Baufortschritte auf dem Laufenden halten.

Im jetzigen Bereich der „nursery“ sollen Zimmer für die nächsten Praktikantinnen aus Berlin umgebaut werden, die bereits im Sommer erwartet werden.

Das neue Schulgebäude, das auf dem Gelände entstanden ist, wird voraussichtlich noch 2 bis 3 Jahre an die Kirche vermietet werden müssen, um mit den Einnahmen den gesamten Bau dann vollständig finanzieren zu können. Danach wird es zweckbestimmt genutzt.

Am Dienstagnachmittag kamen Madame Pauline und Ben zu Mada Dodoos Haus, um das Sponsorengeld entgegen zu nehmen und mit uns und den Voluntärinnen Aktuelles in der Schulentwicklung zu beraten. Den Artikel „Ghana: Tausend Tage Hunger“ aus ZEIT-ONLINE vom 18.09.2017 als Anlass nehmend wurde auch noch einmal die Notwendigkeit einer

ausgewogenen Ernährung besprochen, die durch die Spenden in Höhe von 235,-€ zumindest einmal täglich möglich ist.

Ein weiters Thema war die beengte Raumsituation. Pro Klasse werden teilweise bis zu 35 Kinder in einem Raum unterrichtet. Es ist geplant, bis September die Räume so zu verändern, dass aus jeweils 3 dann 2 Klassenräume umgestaltet werden und die Kinder mehr Platz zum Lernen haben.

Madame Mary und Lisa nehmen stundenweise Kinder aus den Klassen und fördern sie einzeln oder in kleinen Gruppen. Diese Fördermöglichkeit soll weiter ausgebaut werden, wenn Madame Madeline im April aus ihrer Elternzeit zurückkommt.

Da einige „students“ die Schule bereits im Sommer nach ihren Prüfungen verlassen, bleibt Geld zur Verfügung, das für die sogenannte Armenliste verwendet werden kann. Damit können in Einzelfällen Schulbücher und die staatlich eingeforderte Prüfungsgebühr finanziert werden, die sonst von den Eltern bezahlt werden. Zudem können besonders bedürftige Kinder auch in den Ferien mit einer Mahlzeit versorgt werden.

Zur Schule gehen zu können, ist für Kinder Ghana immer noch keine Selbstverständlichkeit und doch ist es die einzige Möglichkeit, ihnen eine bessere Lebensperspektive zu ermöglichen.

Als wir am letzten Tag mit unserem Gepäck unterwegs waren und gefragt wurden, wohin wir denn fahren, sagten wir: „Back to Germany.“ Der Mann antwortete: „We´ll send you some sunshine!“ Den habe ich in jedem Fall im Herzen mit zurückgenommen, darüber hinaus viele Erlebnisse und Begegnungen. Ich bin sehr froh, diese Reise gemacht zu haben.

Uschi Rosinsky (Mitglied des Sunbeam e.V.)

Karola fliegt 2019 wieder Ende Januar. Bitte überweisen Sie das Geld bis zum 13.01.2019.

Herzlichen Dank!!!

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