Bindung durch Transparenz
Praktikumsberichte
Lernen durch Erfahrung: Die Praktikumsberichte
In der Praxis vertiefte Theorie wird oft zum kraftvollsten Lehrmittel. Unsere Praktikumsberichte sind Zeugnisse solcher praktischen Erfahrungen, die von engagierten jungen Menschen gesammelt wurden, die sich auf den Weg nach Ghana gemacht haben, um direkt vor Ort zu lernen, zu wachsen und einen Beitrag zu leisten.
Durch die Augen unserer Praktikanten können Sie die täglichen Herausforderungen, Triumphe und die unzähligen lehrreichen Momente miterleben, die ein solches Engagement mit sich bringt. Jeder Bericht erzählt eine einzigartige Geschichte von Anpassung, Entdeckung und persönlicher Entwicklung.
Diese Praktikumsberichte sind nicht nur eine Chronik der individuellen Erfahrungen, sondern auch ein Spiegelbild des kulturellen Austauschs, der zwischen den Praktikanten und den Gemeinschaften in Ghana stattfindet. Es ist eine Einladung, die Vielfalt der Lernmöglichkeiten zu erkunden, die unser Programm bietet und die tiefgreifende Wirkung, die solch ein Praktikum auf das Leben eines jeden Einzelnen haben kann.
Insa macht ein Auslandspraktikum an der Sunbeam-Schule und hat einen Blogeintrag geschrieben, den wir hier freundlicherweise mit leichten Änderungen übernehmen dürfen. Die Artikel unterscheiden sich im verwendeten Bildmaterial.
Besuch der Sponsoren und wichtiger Politiker an der Sunbeam-Schule
Die letzten paar Wochen waren sehr wichtig für das Projekt, in dem ich eingesetzt bin. Zuerst fand der jährliche Besuch einiger Sponsoren der Sunbeam e.V. statt, und am 21. Februar kamen dann mehrere hochrangige Politiker mit ihrem Gefolge zu Besuch. Ich selber habe in dieser Zeit einige Strategien der Sunbeam kennengelernt, von denen ich bisher noch nichts wusste.
Besuch der Sponsoren
Karola Slany, Trägerin des Bundesverdienst-Kreuzes, Gründerin der Schule und Vereinsvorsitzende des Vereins Sunbeam e.V., kommt jedes Jahr mehrmals auf eigene Kosten nach Ghana, um zu überprüfen, dass das Geld an den richtigen Stellen ankommt. Dabei nimmt sie am Anfang des Jahres immer Sponsoren mit, die sich sowohl Ghana als auch die Sunbeam-Schule selbst ansehen möchten. Man kann die Sunbeam-Schule natürlich mit jedem beliebigen Betrag unterstützen, aber viele Leute entscheiden sich dafür, mit 250 €/Jahr die Kosten für die Schullaufbahn eines Kindes zu finanzieren. Schön daran sind meiner Meinung nach vor allem zwei Sachen: Erstens kriegen diese Sponsoren jedes Jahr einen persönlichen Brief, ein Foto und das Zeugnis von ihrem Sponsorenkind zugeschickt. Die Beaufsichtigung des Briefeschreibens war übrigens auch eine meiner Aufgaben. Zweitens kommen wirklich 100% der Spenden bei der Schule an. Alle Mitglieder der Sunbeam e.V. arbeiten ehrenamtlich.
Ich habe mich total auf den Besuch gefreut, da ich die schon vorher öfter mal die Gelegenheit hatte, meine Ghana-Oma Anna (eine Deutsche, die schon seit Jahrzehnten als Single-Frau in Ghana lebt, u.a. Straßen-Jungs aufzieht und die Gruppe der Sponsoren begleitet hat) und natürlich Karola kennenzulernen. Karola ist übrigens meine Ghana-Mama. Beide sind super-taff, unglaublich interessant und haben Lebensgeschichten, über die man ein Buch schreiben könnte. Und einfach lieb und warmherzig sind sie noch dazu.
Dann saß die Gruppe abends einfach bei Moda am Tisch. Von Anna und Karola wurde ich herzlich begrüßt, die anderen drei Frauen und den Mann lernte ich in den nächsten Tagen besser kennen. Die verbrachte ich nämlich mit Karolas Besuchern und nicht in der Schule. Ich erlebte sie alle als weltoffene und interessierte Menschen und wir entwickelten auch ein zunehmend enges Verhältnis. Ich kann immer noch nicht fassen, wie groß der Anteil an Deutschen in Ghana ist, die ich mag und die mir spannende Sachen erzählen im Vergleich zu Deutschen in Deutschland. Reisen erweitert anscheinend wirklich den Horizont 🙂
Während wir in Kokrobite waren, besuchten wir zusammen natürlich die Schule und bekamen eine tolle Theater- und Tanzaufführung mit anschließender Tour geboten. Dabei erfuhr ich zum Beispiel, dass den Eltern gesponserter Schulkinder von der Schule explizit geraten wird, das Geld, was sie durch das Sponsoring ihrer Kinder sparen, zurückzulegen (wenn möglich!). Dieses sollte dann für eine weitere Schulbildung ihrer Kinder verwendet werden. Dadurch gehen sehr viele Absolventen der Sunbeam weiter auf die Senior High und Uni. Wir haben einige Lehrer, die ehemalige Sunbeam-Schüler sind. Außerdem gibt es eine „Probezeit“ für alle Sponsoren-Kinder, in der noch keine Sonsorengelder für sie aufgewendet werden. Es wird genau unter die Lupe genommen, wie zuverlässig die Bereitschaft der Kinder zur Schule zu gehen und zu lernen ist. Zudem gibt es noch die „Poor-list“: Die wenigen Kinder, die auf dieser Liste stehen, sind besonders arm und für sie werden auch die Kosten für z.B. die Schuluniform getragen.
Besondere Notfälle (das kommt aber nur sehr selten vor, betrifft aber zum Beispiel ein Mädchen, dass an eine ihr fremde Familie als Arbeitskraft verkauft wurde und durch die Schule gerettet werden konnte) dürfen auch in der Schule mit den anderen Internatsschülern wohnen. Das Essen der Internatsschüler wird übrigens unter anderem durch Früchte der Bäume auf dem Schulhof und durch die Ernte der von Oberstufenschülern geführten Beete ergänzt. So wird auch eine ausgewogene Ernährung, die in Ghana eher selten vorkommt, gefördert. Darauf wird übrigens auch beim (sehr leckeren!) Schulessen geachtet. Das Schulessen ist übrigens eine Strategie, Eltern dafür zu gewinnen, ihre Kinder überhaupt zur Schule zu schicken: Viele Eltern würden ihre Kinder lieber arbeiten lassen, anstatt die Zeit in Bildung zu investieren. Durch die von den Sponsoren übernommene Mahlzeit lassen sich viele Eltern umstimmen, die Kinder zur Schule zu schicken und sie danach arbeiten zu lassen.
In der Schule gibt es zum Glück ein Müllsystem: Plastikmüll, Flaschen und Wassersachets (Wassertüten, aus denen die Leute hier trinken) werden getrennt gesammelt. Durch den Weiterverkauf der Flaschen und Sachets für Recycling kann der Abtransport von Plastikverpackungen und das Instandhalten der Tonnen finanziert werden. Das bedeutet auch, dass in der Schule nur noch Laub verbrannt wird und die Schüler keine krebserregenden Plastikdämpfe einatmen.
Wir sind außerdem in die Nachbarstadt Lamgba gewandert. Ein anderer Höhepunkt war die „Ostereier-Suche“. Dafür haben wir erst von den Sponsoren mitgebrachte Süßigkeiten auf Modas Grundstück versteckt und dann sind ca. 40 Kinder aus der Umgebung gekommen und durften suchen. Zum Ende wurden dann noch Kuscheltiere aus einem Sack gezogen, die auch glücklich angenommen wurden. Insgesamt auch ein sehr schöner Tag für die Kinder, von denen die meisten kein Fest erleben, bei denen es um sie geht.
Zudem hatten wir noch die Chance, ein kleines Urwaldstück zu besuchen, in dem man Affen füttern konnte. Leider waren sie an diesem Tag scheu und nahmen nichts aus den Händen. Dafür bekamen wir fiese Tausendfüßler zu sehen. Und noch einen beeindruckend großen, hohlen Baum.
An einem anderen Tag begleiteten wir die Küchenfrauen der Schule auf den für mich riesigen Markt und kauften Unmengen an Essen.
Großzügerweise wurde ich dann einmal auf eine Pizza eingeladen, die ich total vermisse, weil sie hier deutsche Preise kostet und ich sie dementsprechend nicht oft essen kann.
An einem anderen Termin besuchten wir das Krankenhaus in Kokrobite, dem auch Spenden zuteilwurden und in dem eine deutsche Zahnärztin bald ehrenamtlich für ein paar Wochen im Jahr arbeiten möchte.
Den letzten Abend schlossen wir dann mit Kuchen von Modas Tochter Anisa und einer Generalbesprechung ab. Dafür trafen noch einmal die Organisatoren der Sunbeam von ghanaischer Seite, die Sponsoren und natürlich Karola zusammen. Es wurde sich über Finanzen, neue Ideen, Kritik und natürlich den baldigen Ministerbesuch ausgetauscht.
Am nächsten Tag fuhr die Gruppe schon zurück nach Accra und wir trafen uns nur noch einmal im Restaurant Abajo von Karolas Mann, wo man freitags neben leckerem Essen auch echt tolle Musik genießen kann. Wir tanzten noch ein wenig und hatten total Spaß, aber mein Freund und ich mussten leider relativ früh zurück, weil ich ein bisschen krank war. Der Boltfahrer hat uns erstmal so ziemlich abgezogen und mir ging es nicht gut genug, um richtig verhandeln zu können. Na toll.
Der Ministerbesuch
Karola hat mir schon relativ früh schon von diesem Großereignis erzählt und sich lange darauf gefreut. Am 21.02.2023 kamen Svenja Schulze (Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Hubertus Heil (Bundesminister für Arbeit und Soziales) und Gilbert F. Houngbo (Generaldirektor der Internationalen Arbeiterorganisation (ILO) der UN und ehemaliger Premierminister von Togo) in die Sunbeamschule. Und zwar natürlich nicht alleine, sondern mit einem Gefolge aus Angestellten, Botschaftern, mindestens zehn deutschen Medienorganisationen und dann noch diversen ghanaischen Medienvertretern. Insgesamt waren es glaube ich über siebzig Leute, total ungewohnt für mich, wieder so von Weißen umringt zu sein!
Schon vorher wurde wieder fleißig für die gekürzte Aufführung vor den Ministern trainiert, die laut Zeitplan nur 30 Minuten bleiben sollten. Am Tag des Ereignisses kam das „Sunbeam-Team“ ein bisschen früher und wir räumten die Schule noch einmal auf und stellten die Stühle für den Besuch bereit. Danach hieß es: warten. Um Nervosität und Langeweile zu bekämpfen, hörten wir über die aufgestellten Boxen Musik. Meine arme dritte Klasse und bekam so die volle Lautstärke ab – lustig, wenn man bedenkt, dass sich die Minister laut vorheriger Ankündigung die Sunbeamschule vor allem ausgesucht hat, weil es dort einen inklusiven Ansatz gibt und gespendete Hörgeräte an diejenigen verteilt werden, die sie brauchen und ihnen die Benutzung erklärt wird.
Nach und nach trafen dann von Karola eingeladene Gäste, Karola und schließlich die Minister ein. Die Aufführung lief gut, aber ich glaube, vor allem die Führung danach und die Begegnung mit den herzlichen Kindern hat viele der Besucher berührt. Ich versuchte mich eher zurückzuhalten und den Personen, die lange an diesem Projekt arbeiten, das Rampenlicht zu überlassen. So babysittete ich das Baby der Klasse-Zwei-Lehrerin. Während der Führung zog ich – also eigentlich eher das zuckersüße Baby – dann doch die Aufmerksamkeit einiger anderer Babyfanatiker auf mich und erzählte ihnen ein bisschen über die Schule, während sie das Baby anhimmelten und mir gleichzeitig zuhörten. Mit den Ministern hatte ich leider keinen Kontakt, jedoch kamen sie mir sympathisch und sehr viel bodenständiger und zugewandter vor, als ich sie mir im Kopf ausgemalt hatte. Letztendlich blieb der ganze Trupp noch über eine Stunde – bei dem straffen Zeitplan will das echt etwas heißen.
Karola Slany, Svenja Schulze und Hubertus Heil
Gilbert F. Houngbo, Hubertus Heil, Karola Slany, Eddie Nunoo
Am nächsten Tag schaute ich dann natürlich neugierig in die Medien. Momentan wird ja fast alles vom Russland-Ukraine-Konflikt überschattet, aber ein paar Artikel zu dem Besuch fand ich dann doch, leider wurde die Sunbeam zumeist nur am Rande erwähnt. Ich wusste zwar, dass die Minister in Westafrika weiter herumreisen, doch war mir der Bedeutung ihres Besuches in Ghana gar nicht so bewusst. Sie versuchen endlich, etwas anzugehen, was sich zumindest in meinem Freundeskreis seit Jahren viele wünschen. Und zwar wollen sie die Einwanderung von spezialisierten ghanaischen Fachkräften nach Deutschland erleichtern, um den dortigen Fachkräftemangel auszugleichen, ohne Ghana mit einer zu großen Abwanderung von Fachkräften zu schaden. Das mag für den ein oder anderen zwar nicht machbar klingen, hört sich für mich jedoch durchaus realistisch an. Denn seit ich hier bin, habe ich rausgefunden, dass Bildung zwar ein extrem wichtiger Teil zur Weiterentwicklung im Land ist, aber manchmal auch das nicht reicht. Viele meiner Bekannten in Ghana studieren, haben aber nur geringe Hoffnung auf einen Job nach dem Studium, weil der Arbeitsmarkt hier so schlecht ist. Wenn Deutschland weiterhin Geld in die Entwicklung Ghanas steckt und dafür den Überschuss an Arbeitern, die eh auswandern wollen, „nutzt“, befinde ich das Ganze als sehr positiv. Gerade die Vorstellung, den Pflegenotstand durch dem Alter gegenüber sehr wohlwollend stehende Ghanaer ausgeglichen werden könnte, ist doch sehr schön, oder? Natürlich muss für dieses System ein sehr enger Austausch zwischen Deutschland und Ghana stattfinden, deshalb die Reise. Hoffentlich passiert jetzt auch wirklich was in der Politik und das Ganze war nicht nur Gerede!
Auf jeden Fall hoffe ich, dass all der Trubel der Sunbeam auch etwas bringt und jede Menge neuer Spender generiert.
Für fast acht Monate habe ich in Kokrobite gelebt und dort einen Freiwilligendienst gemacht, den ich leider aufgrund der Coronakrise abbrechen musste. Die Zeit hat mir sehr gefallen und ich möchte unbedingt mal wieder zurück gehen.
Ich war an einer anderen Schule in Kokrobite, da ich mit einer anderen Organisation nach Ghana gegangen bin. Doch durch meine Gastfamilie habe ich Karola kennengelernt.
Sie hat mich in der Zeit, in der sie mit ein paar Sponsoren vor Ort war, überall mit hingenommen und mir somit die Sunbeam Schule und das Projekt genauer gezeigt.
Positiv überrascht war ich dabei vor allem über die Ausstattung der Schule. Denn von meiner und anderen Schulen wusste ich, dass die Schüler selbst keine Schulbücher, sondern nur Hefte besitzen. Doch an der Sunbeam Schule, stehen auch Schulbücher zur Verfügung.
In dieser Zeit wurde auch Gifty, ein Mädchen das bei meiner Gastfamilie wohnt, weil ihre eigenen Eltern sie nicht versorgen können, in das Programm mit aufgenommen. Davor war sie auf einer staatlichen Schule, da man dort kein Schulgeld bezahlen muss (es werden aber auf andere Art „Gebühren“ erhoben). Jedoch hat sie es gehasst in die Schule zu gehen. Laut ihr wurden sie dort sehr viel geschlagen, die Klasse war sehr groß und gegen Ende hatte sie wohl nicht einmal mehr einen Stuhl zur Verfügung.
Als Gifty dann erfahren hat, dass sie auf die Sunbeam Schule wechseln darf, war die Freude sehr groß. Sie geht nun viel lieber und vor allem freiwillig täglich in die Schule.
Natürlich hat sie trotzdem noch ihre Schwierigkeiten, da sie ja nur wegen dem Schulwechsel nicht alles auf einmal nachholen kann. Und welches Kind macht denn bitte jeden Tag freiwillig und gerne seine Hausaufgaben? Trotzdem war das ein großer Schritt nach vorne und das Lernen hat sich schon gebessert.
Zuvor hatte ich das Gefühl, dass sie sich nicht immer traut auf Fragen zu antworten, aus Angst vor einer Bestrafung bei einer falschen Antwort.
Selbst als die Schulen aufgrund von Corona geschlossen haben, wollte sie dies gar nicht richtig glauben und sagte zu mir, dass sie heute aber in die Schule gehen wolle!
Ich fand es sehr schön, tiefere Einblicke in die Organisation und die Schule zu bekommen und bin sehr begeistert von der Arbeit, die geleistet wird. Denn meiner Meinung nach ist es einfach so wichtig, dass jedem eine gute Schulausbildung ermöglicht wird!
Außerdem ist es natürlich auch eine riesige Erleichterung für die Eltern, wenn sie nicht monatlich auch noch das Schulgeld aufbringen müssen. Die Kinder eines Lehrers an meiner Schule gehen zum Beispiel auch auf die Sunbeam Schule. Gerade dieses Jahr wurde einer seiner Söhne mit in das Programm aufgenommen. Seine Freude war sehr groß. Denn er verdient monatlich weniger, als er Schulgeld für seine Kinder bezahlen müsste.
Von Februar bis April 2019 habe ich ein Praktikum an der Sunbeam School in Kokrobitey gemacht.
Es fällt mir wirklich nicht leicht alle meine Eindrücke und Erfahrungen an der Schule zusammenzufassen, doch hier ein kleiner Versuch 🙂
Ursprünglich war es so gedacht, dass ich die Lehrer im Unterricht unterstütze indem ich herumgehe und einzeln auf die schwächeren Schüler eingehe. Doch sehr schnell wurde klar, dass das nicht gut funktioniert, ich bin zu unerfahren, der Unterricht ist einfach nicht darauf ausgelegt und Schüler sowie Lehrer nicht daran gewöhnt. Um nicht für Unruhe zu sorgen, habe ich mich dann also immer mehr zurückgehalten und meine Aufgabe wurde es Hausarbeiten und Tests zu korrigieren, während der Lehrer in Ruhe seinen Unterricht fortsetzen konnte. Nebenbei habe ich mir dann Schüler zur Nachhilfe gesucht.
Mit diesen habe ich,
einzeln oder in kleinen Gruppen, lesen und schreiben geübt. Ein Fünftklässler ist sogar von sich aus zu mir gekommen!
Die Lehrer habe ich größtenteils als sehr engagiert und offen für Neues wahrgenommen. So hatten alle z.B. viel Spaß an den paar Deutschstunden, an denen sie freiwillig in der Mittagspause teilnahmen. Und auf dem Schulhofsgelände wurden kürzlich Wasserspender zum Händewaschen und Mülleimer (die man sonst in Ghana vergeblich sucht!) installiert.
Ich muss schon zugeben, dass ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, mich in der wirklich sehr anderen Kultur und Lebensweise zurechtzufinden. Doch die Kinder, die Lehrer, die Küchenfrauen und nicht zu vergessen, mein guter Nachbar haben mich sehr herzlich aufgenommen. Sie haben mir das Waschen beigebracht, mich zum Fufu Essen eingeladen, mir die Haare geflochten, mit mir Kuchen gebacken und mich zum Tanzen mitgenommen. Und auch wenn ich, die unwissende Weiße halt, das ein oder andere Mal ausgelacht wurde, habe ich immer von überall Hilfe und Ratschläge zu allen möglichen Themen rund ums Leben in Ghana bekommen!
Ich habe in der Zeit von September 2017 bis Dezember 2017 ein Praktikum in der Sunbeam Foundation gemacht. Vor Antritt meines Praktikums habe ich mich gefragt, wie alles so werden würde, was meine Aufgaben als Praktikantin wohl sein würden und was ich über das Schulsystem Ghanas lernen würde.
Als ich dann meinen ersten Schultag hatte, wurde mein Stundenplan erstellt. Ich sollte also als vollwertige Lehrkraft arbeiten. Eine spannende Herausforderung. In Class 6 bis Form 2 (der höchsten Klassenstufe der Primary School bis zur zweiten Stufe der Junior High School) war meine Aufgabe English Reading& Comprehension und English Dictation zu unterrichten, während ich in Class 2 Creative Arts übernehmen sollte.
In Ghana wird anders gelernt als in Deutschland. Gruppenarbeiten oder offene Fragestellungen kommen im Unterricht nicht vor. Trotzdem wollte ich versuchen, meinen Unterricht möglichst interaktiv und handlungsorientiert zu gestalten. Dadurch, dass die SchülerInnen an diese Lernform nicht gewöhnt sind, war es zunächst fremd und schwierig, gleichzeitig aber sehr spannend. Die ghanaischen Kinder und Jugendlichen sind mir sehr kreativ und aufgeschlossen begegnet, sodass die Arbeit sehr viel Spaß gebracht hat.
Neben dem „normalen“ Unterricht habe ich für lernschwache Kinder eine Lernförderung angeboten. Zunächst war ich etwas nervös, wie die Förderung, gerade bei den älteren Kindern, mit denen ich bei dieser Arbeit hauptsächlich zu tun hatte, funktionieren würde. Sie haben sich gegenseitig unterstützt, geholfen und ermutigt, sodass sie sich fast komplett eigenständig stark verbessert haben.
Viel zu schnell ging meine Zeit in Ghana vorbei. Ich hatte wirklich eine tolle und spannende Zeit. Die Freiheit, die mir beim Unterrichten gegeben wurde, war zu Beginn herausfordernd, insgesamt aber wirklich eine tolle Chance für mich, Dinge auszuprobieren. Ich habe sehr viel gelernt in der Zeit.
Abschließend ein Tipp an alle, die ein Praktikum an der Sunbeam machen möchten: Zeigt Eigeninitiative! Über Ideen oder Unterstützungsangebote (z.B. Leseförderung, aber wirklich eigentlich alles, worauf ihr Lust habt) freuen sich die Lehrer und insbesondere die Schüler wirklich sehr.
Computerkurs für Lehrer
Während meiner dritten Ghanareise, an Ostern 2016, lernte ich in Kokrobite Karola Slany kennen. Ihre Offenheit und die Begeisterung für ihr Projekt „Sunbeam Foundation e. V.“ haben mich sehr beeindruckt und ich wollte mehr darüber wissen.
Karola hat mich eingeladen, sie bei ihrer Arbeit zu begleiten. Ihr Konzept hat mich überzeugt und ist meiner Meinung nach absolut schlüssig. Es findet nicht nur die Übergabe von Spendengeldern statt, sondern die Lehrer und auch Personen aus dem Dorf werden in die Verantwortung genommen, zu koordinieren, zu vermitteln, zu dokumentieren und Feedback über die Kinder (Schulbesuch, Lernfortschritt usw.) bzw. die Familien zu geben.
Als wir die Sunbeam School besuchten und die unterschiedlichen Gebäude wie, Klassenzimmer, Büro, Küche usw. besichtigten, war ich sehr erstaunt, auch einen Computerraum vorzufinden. Vor ein paar Jahren hatte Karola die Möglichkeit Computer zu organisieren und diese nach Ghana zu senden. Während unseres Besuchs arbeiteten gerade zwei Lehrer an den Computern und ich konnte mir die Programme und das Betriebssystem ansehen. Ich war sehr erstaunt, als ich Microsoft Office 2007 vorfand. Das ist in etwa der gleiche Standard, wie an deutschen Schulen.
Da ich im August 2016 einen fünfwöchigen Aufenthalt in Kokrobite geplant hatte, kam mir die Idee, mich an der Sunbeam School einzubringen. Der Vorschlag einen Computerkurs zu halten wurde von Seiten der Lehrer und auch von Karola sehr begrüßt.
Vorbereitend für diesen Computerkurs habe ich verschiedene Laminate (Benutzeroberfläche, wichtige Funktionen usw.) zu den Microsoft Programmen Word, Excel, Publisher und Power Point vorbereitet. Außerdem hatte ich noch zu jedem dieser Programme mehrere Videotutorials in unterschiedlichen Niveaustufen in englischer Sprache dabei.
Der Computerkurs startete Anfang August, es haben insgesamt sieben Lehrer teilgenommen, davon waren zwei ICT-Lehrer.
Das Niveau der Lehrkräfte hätte unterschiedlicher nicht sein können. Von sehr guten Kenntnissen bis absolute Anfänger war alles vertreten. Eben genauso wie es im Schulalltag auch sein kann. Mein Ziel war, die Lehrer zu befähigen, etwas Sinnvolles für die Schule herzustellen.
Unser erstes Programm war Word. Als erste Übung gestalteten die Lehrer eine Einladung für die Eltern in Form eines Plakates. Schwerpunkt war Zeichen- und Objektformatierung mit Textfeldern, Bildern, Farben, Rahmen usw., als Einführung und Grundlage für die anderen Programmanwendungen. Die Lehrer waren sehr motiviert und interessiert. Da nicht für jeden Lehrer ein eigener Computerarbeitsplatz zur Verfügung stand, haben sich die Lehrer während des Arbeitens abgewechselt. So hatte jeder Lehrer die Gelegenheit praktisch zu Arbeiten und konnte sein Wissen einbringen. Abschließend haben wir die Ergebnisse besprochen und gewürdigt. Die Begeisterung war groß!
Nächstes Thema war ein individueller Kalender für das Jahr 2017 mit Schullogo, Adresse, Bild usw. Diesen Kalender haben wir im Publisher gestaltet. Als Einstieg wurde Bildbearbeitung und das Arbeiten mit Textfeldern wiederholt. Leider war „light off“ – Stromausfall. Das kommt oft vor und ist natürlich für die Computer nicht förderlich. Das ist auch der Grund dafür, dass sie schneller kaputt gehen. Schnell wurden zwei Laptops organisiert, die Lehrer haben sich in zwei Gruppen geteilt und abwechselnd gearbeitet.
Das Herstellen einer persönlichen Visitenkarte fand bei allen Beteiligten, einschließlich Dr. Mettle-Nunoo, dem Schulleiter, großes Interesse. Die Schule verfügt über einen sehr guten Farblaserdrucker mit entsprechendem Papier, über den wir unsere Ergebnisse direkt ausdrucken konnten.
In einer Power Point Präsentation soll die Sunbeam School präsentiert werden. Mit einer groben Struktur (Titelfolie, Info über Lehrer und Schüler, Events der Schule usw.) konnten die Lehrer individuell das bereits Gelernte anwenden. Die Ergebnisse waren sehr gut gestaltet und unglaublich farbenfroh, was zu den Menschen und zum Land durchaus passend war. Leider ist kein Beamer vorhanden um diese Präsentation über eine Leinwand abzuspielen. Vielleicht ergibt es sich eines Tages, dass ein Gerät gespendet wird oder angeschafft werden kann.
Als Abschlussarbeit dieses Computerkurses soll eine Broschüre über die Sunbeam School entstehen. Alle bisher zusammengetragenen Informationen über die Schule, Lehrer, Schüler, Projekte usw. werden nun zusammengefasst in einer Faltbroschüre gestaltet. Hier bietet das Programm Publisher eine große Vielfalt an Layouts und Designs die problemlos an die individuellen Bedürfnisse der Anwender angepasst werden können.
Abschließend habe ich das Programm Excel durch eine Kalkulationsaufgabe erklärt. Aufgabe: Am 4. September 2016 ist Schuleinschreibung. Es kommen ca. 500 Schüler mit ihren Eltern. Planen und kalkulieren Sie die Getränke für diese Veranstaltung. Schwerpunkte hier waren das Anwenden einfacher Formeln sowie das Formatieren in eine übersichtlich gestaltete Tabelle. Mit Begeisterung und Motivation haben die Lehrer auch diese Aufgabe gelöst.
Ein wichtiger Teil meiner unterrichtlichen Arbeit ist das Herstellen von Unterrichtsmaterial. Dabei unterscheide ich zwischen dem Material das ich für meine Schüler herstelle und dem Material, das sich die Schüler selbst herstellen können. Aus meiner langjährigen Berufstätigkeit habe ich bereits viele erprobte Unterrichtsbeispiele, die sehr motivierend für die Schüler waren und mit Begeisterung erstellt wurden. Z. B. das Herstellen eines eigenen Mauspads ist für Siebtklässler der Hit! Achtklässler freuen sich, wenn sie sich einen individuellen Kalender mit ihrem Idol gestalten dürfen.
Laminate über die einzelnen Programme sind auf jeden Fall eine große Unterstützung für den Unterricht und können gezielt in verschiedenen Phasen eingesetzt werden. Eine ganz einfache Möglichkeit ist das Arbeiten mit Screenshots. Diese werden in Word eingefügt, zugeschnitten und mit Textfeldern und Pfeilen versehen. Die Lehrer waren erstaunt, wie einfach es ist, die Laminate herzustellen und machten sich gleich an die Arbeit.
Mein Ziel, ein für die Schule sinnvolles Angebot über den Einsatz und die Anwendungen der verschiedenen Programme zu geben, habe ich erreicht.
Für mich persönlich war diese Lehrerfortbildung eine sehr bereichernde Erfahrung in meiner Tätigkeit als Lehrerin. In Zukunft kann ich mir gut vorstellen, den Verein Sunbeam Foundation e. V. in ähnlicher Form weiter zu unterstützen. Für die Möglichkeit dieser Erfahrung möchte ich dir, Karola, besonders danken.
Sabine Mehringer, 11.09.2016
Praktikumsbericht über meine Zeit an der Sunbeam-School von März-Juli 2016
Mein Praktikum dauerte insgesamt vier Monate, was im Nachhinein für mich viel zu kurz war, da ich wirklich eine super Zeit hatte und am liebsten noch länger geblieben wäre. Eingesetzt war ich in den Klassen 3 und 4 um dort Englisch zu unterrichten. In Ghana ist das Fach Englisch in die verschiedenen Bereiche „Composition“, „Grammar“, „Dictation“, „Writing“ und „Reading“ aufgeteilt, sodass ich viel Abwechslung beim Unterrichten hatte und auch ausgelastet genug war.
Als ich angefangen habe in meinen Klassen zu unterrichten, war es für mich wie auch für die Kinder extrem spannend wie wir uns verstehen würden. Meine Schüler haben sich sehr über „die neue Lehrerin“ gefreut.
Da ich Lehramtsstudentin für Sonderpädagogik bin, habe ich versucht mein Wissen in der Praxis umzusetzen. Zu Beginn hatten die Kinder und ich jeweils etwas Schwierigkeiten mit meiner Art zu unterrichten, da ich versucht habe den Unterricht etwas spielerischer und offener zu gestalten und sie diese Art des Unterrichts nicht gewohnt sind. In Ghana ist es nämlich nicht üblich Kinder in offenen Unterrichtsformen oder durch Spielen zu unterrichten. Nach einiger Zeit haben wir uns jedoch aneinander gewöhnt und die Kinder waren total dankbar und haben die Veränderung als willkommene Abwechslung gesehen und ich glaube, dass sie mich und meine Arbeit sehr geschätzt haben und Spaß an meinem Unterricht hatten.
Außerdem haben die Lehrer der Sunbeam-School mir ihr vollstes Vertrauen geschenkt, sodass ich in meiner Arbeit total frei war. Ich denke jedoch, dass man, wenn es nötig ist auch Unterstützung durch die anderen Lehrkräfte bekommt.
Ich glaube auch, dass sie durch mich und mein Unterrichten wirklich etwas gelernt haben, was mir sehr wichtig war und weshalb ich gerne noch dort angeknüpft hätte wo ich aufgehört habe.
Aber nicht nur die Kinder, auch ich selbst habe in diesen vier Monaten in Ghana so viel gelernt, wie vermutlich noch nie zuvor bisher in meinem Leben. In Bezug auf mein pädagogisches Handeln (falls es das hier andere Lehramtsstudenten o.Ä. lesen), jedoch vor allem auch über mich selbst gelernt.
Aber nicht nur während der Schulzeit war meine Zeit in Ghana spannend und lehrreich. Während meines Praktikums hatte ich drei Wochen Ferien, die ich zum gemeinsamen Reisen mit Johanna und Emily den zwei anderen Praktkantinen genutzt habe. Auf diesen Reisen habend wir die spannensten Dinge erlebt und wirklich tolle Bekanntschaften gemacht.
Außerdem hat mich Familie Nunoo ab und an zu Ausflügen und Festen mitgenommen, was mir auch geholfen hat noch mehr von der ghanaischen Kultur zu lernen, was ich als absolute Bereicherung sehe.
Da ich in meinem Bericht ehrlich sein möchte, muss ich sagen, dass natürlich nicht alles leicht war in Ghana, da die Kultur in allen Facetten in keinster Weise mit unserer Kultur in Deutschland zu vergleichen ist.
Wenn man sich jedoch darauf einstellt und sich auf die gegebenen Umstände einlässt, kann man so wie ich selbst eine wunderbare Zeit haben und Erfahrungen sammeln, die ich auf keinen Fall in meinem Leben missen möchte.
Brief der Praktikantin Janela Fitz an die Schulklasse der Borsigwalder-Grundschule Berlin, die ein Kind (Mary) in der Sunbeam-Schule unterstützt (April 2014).
Anmerkung: Vom Sunbeam e.V. wurde eine Grundausstattung an Heften, Stiften etc. angeschafft, um besonders arme Kinder zu unterstützen. Zudem werden seitens der Schule Uniformen von Schulabgängern umgearbeitet, so dass andere Schüler diese nutzen können. Auf den Fotos ist Mary mit ihren neuen Schuhen und der neuen Tasche zu sehen.
Janela schreibt über ihre Erfahrungen in Ghana auch in ihrem blog nelainghana.blogspot.de/
Liebe Kinder, Eltern und Lehrer,
mein Name ist Janela. Ich bin 20 Jahre alt und lebe seit 3 Monaten in Ghana. Ich bin als Praktikantin für 6,5 Monate an der Sunbeamschool und unterrichte Mathe. Euer Sponsorkind Mary ist eine meiner Schülerinnen und für mich ein ganz besonderes Kind, da sie mit ihrem Eifer zu lernen, schwere Themen zu verstehen und ihre Aufgaben im Unterricht, als auch ihre Hausaufgaben mit großer Sorgfalt zu erledigen, besonders hervorsticht.
Die Kinder hier in Ghana haben fast alle Probleme mit dem Fach Mathematik, doch gerade dieses Fach ist Marys Lieblingsfach, wie ihr bestimmt schon in dem Brief von ihr gelesen habt. Mary ist ein sehr fleißiges und lernbegeistertes Mädchen, dem leider öfter mal Steine in den Weg gelegt werden, z.B. wenn ihr Stift und ihr Radiergummi leer sind, ihr Hefte voll sind oder die Schuluniform zu klein geworden ist und ihre Mutter kein Geld hat Neues zu kaufen.
Mary ist oft zu schüchtern, um nach neuen Materialien zu fragen. Sie bekommt von uns jederzeit Hilfe, wenn sie uns darum bittet. Jedoch ist es für ein Kind nicht schön, wenn es jede Pause sieht, wie ihre Mitschüler sich Süßigkeiten kaufen können oder im Unterricht 3 Bleistifte haben und sie selber muss nach allem fragen.
Mary versuchte deshalb arbeiten zu gehen um auch ein bisschen Kleingeld für Bleistift, Radiergummi und mal etwas Süßes zu haben. Als ich davon hörte habe ich mich mit ihr zusammengesetzt und geredet. Wir haben alles besprochen und sie hat mir eben genau diese Dinge erzählt.
In Ghana werden Schüler bestraft, wenn sie ohne Material oder mit nicht angemessener, sauberer oder passender Uniform zur Schule kommen. Jedoch können viele Kinder nichts dafür, wenn etwas fehlt wie das Schreibmaterial oder die weißen Socken, da es einfach an Geld fehlt, wie auch bei Mary.
Sie hat versucht, ihr Problem auf eigene Faust zu bewältigen um weiter lernen zu können und nicht bestraft zu werden. Seit unserem Gespräch kommt sie immer zu mir und erzählt mir was sie benötigt und wir finden eine Lösung. Leider ist es nicht immer einfach alles organisiert zu bekommen, da auch eine Schule in Ghana für jedes Fach mindestens zwei Schreibhefte hat und somit viel Material benötigt.
Mary kommt nun wieder gerne zur Schule und hat so tolle Leistungen erbracht, dass wir sie vorzeitig in die 4. Klasse versetzen wollen. Mary ist älter als ihre Klassenkameraden, da sie verspätet eingeschult wurde. Sie hat sich über diese Nachricht natürlich riesig gefreut.
Des Weiteren hat sie große Probleme mit ihren Augen und kann Aufgaben an der Tafel nur schwer lesen. Kommenden Dienstag werde ich sie ins Krankenhaus begleiten, sodass sie eine Brille bekommt. Das ist nur durch die Unterstützung aus Deutschland möglich.
Mary ist mir in meiner Zeit an dieser Schule durch ihren Willen zu lernen und ihre Mühe die sie in alles setzt nicht nur besonders aufgefallen, sondern auch sehr ans Herz gewachsen. Sie ist das beste Beispiel, wie wichtig es ist, dass es so klasse Menschen wie euch gibt, die Kinder wie Mary fördern und das es Sinn macht. Besonders Mary, da sie sehr fleißig und auch mutig ist. Gerade eben saß sie neben mir und sagte: „Ich brauche neue Hefte, kannst du mir helfen?“ Was für sie ein großer und mutiger Schritt ist.
Deswegen danke ich euch für eure Unterstützung und kann euch sagen, dass Ihr wirklich sehr stolz auf euer Engagement und auch auf Mary sein könnt.
So etwas ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit und etwas ganz besonderes. In meiner Zeit hier in Ghana sehe ich jeden Tag auch die Kinder und Erwachsenen, die nicht die Chance hatten oder haben zur Schule zu gehen. Oft werde ich von ihnen gefragt, ob ich ihnen das Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen kann. Mary wird diese Probleme nie haben, weil ihr ihr die Möglichkeit auf Bildung und eine bessere Zukunft ermöglicht. Ich bin sehr froh, dass es für einige Kinder diese Möglichkeit gibt.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Janela Fitz
This Is Ghana For You
Erfahrungsbericht Über Meine Zeit an der Sunbeam International Academy
Im Sommer 2012 verbrachte ich fünf Wochen als Praktikantin an der Sunbeam International Academy in Ghana. Ich war auf der Suche nach einer Organisation gewesen, die mir erlauben würde, sicher zu reisen, aber trotzdem dabei so unabhängig wie möglich zu bleiben. Die meisten Organisationen bieten teure Programme an, bei denen man mit anderen Ausländern zusammen wohnt und nur wenig in die einheimische Lebensweise integriert ist. Dann erzählte mir eine Freundin von Karola Slany‘s Kooperation mit Sunbeam, was nach einer idealen Möglichkeit klang, Ghanas Land und Leute kennenzulernen.
Ich kam während der letzten Schulwoche in Kokrobitey, einem kleinen Fischerdorf in der Nähe der ghanaischen Hauptstadt Accra, an. Die Schüler schrieben in dieser Woche ihre Jahresabschlussarbeiten und ich half beim Korrigieren und Notengeben mit. Dabei lernte ich, dass viele der Schüler während des Schuljahres in der Schule wohnen, da der Weg von zu Hause für viele zu weit und zu teuer ist, was vor allem an der relativ schlechten Infrastruktur in der Gegend liegt. Obwohl die Hauptstraβe nach Accra sehr gut befahrbar ist (mal abgesehen vom dichten Verkehr), sind die Seitenstraβen, die nach Kokrobitey führen, zum gröβten Teil unbefestigt. So dauert der ca. 30 km lange Weg von Kokrobitey nach Accra mit öffentlichen Verkehrsmitteln je nach Verkehrslage mindestens zwei Stunden. Die Sunbeam-Schüler sind im Alter von ungefähr zwei bis 14 Jahren, wobei die jüngsten morgens von ihren Eltern zur Schule gebracht werden, und nur die älteren Schüler in den Schlafsälen übernachten.
In meiner zweiten Woche waren die Notenvergabe und die Abschlussfeier für die Kindergartenkinder und Schüler der Junior High School 3 (JHS 3), der höchsten Klasse in der Sunbeam International Academy. Die Schüler hatten mehrere eindrucksvolle Tanz- und Theateraufführungen vorbereitet, die sie den anderen Schülern, Lehrern und Eltern vorführten. Leider kamen allerdings nur sehr wenige Eltern zu der Abschlussfeier, was zeigt, dass viele Eltern in Kokrobitey die Ausbildung ihrer Kinder nicht als sehr wichtig ansehen. Das macht es umso wichtiger, dass den Kindern eine günstige Schulbildung geboten wird, damit zumindest der Kostenfaktor kein weiterer Grund zur Abschreckung ist. Sunbeam ist eine Privatschule. Das heiβt, dass der Staat keinerlei Kosten übernimmt und die Eltern für die Ausbildung ihrer Kinder zahlen müssen. Die Schule muss sogar Steuern an den Staat entrichten. Einige Sunbeam-Schüler zahlen ihre Schulbeiträge sowie die Übernachtungs- und sonstigen Kosten selbst, aber viele sind auf ausländische Sponsoren angewiesen, die die Kosten zum Teil oder ganz übernehmen. In einigen Fällen, wenn Sponsoren fehlen oder Eltern zeitweise das Schulgeld nicht aufbringen können, übernimmt die Familie, die die Schule leitet, die Kosten, damit die Schüler weiter zur Schule gehen können.
Abschlussfeier der Sunbeam International Academy, Sommer 2012:
Während der Sommerferien wurden Sommerkurse angeboten und ich übernahm die ICT (Information and Communication Technology) Kurse für die Klassenstufen ½, 4/5, und JHS 2/3, sowie den English Grammar Kurs für JHS 2/3. Zweimal pro Woche unterrichtete ich auch die ICT Kurse an der Sunbeam Schule in Odokor, einem Vorort zwischen Kokrobitey und Accra. Beide Schulen haben Computerräume mit Desktop-Computern, die von einem deutschen Sponsor und Lufthansa Systems gespendet wurden. Fast alle Schüler haben zu Hause keinen Zugang zu Computern und der ICT-Kurs ist ihre einzige Möglichkeit, sich Computerkenntnisse anzueignen. Auch hier führt die Infrastruktur manchmal zu Problemen, da es oft Stromausfälle gibt. Auβerdem sind einige Steckdosen in den Computerräumen defekt und es fehlen funktionstüchtige Verlängerungskabel, sodass nicht alle Computer gleichzeitig benutzt werden können. Trotzdem sind die Computer extrem wertvoll für die Schulbildung, da sie dabei helfen, die Kinder auf ihre weiterführende Bildung und späteren Berufe vorzubereiten. Auβerdem bieten sie eine Möglichkeit, die Buchhaltung der Schule zu digitalisieren. Momentan werden die Noten und sonstigen Unterlagen der Schüler manuell in Notenhefte und später in die Zeugnisse eingetragen. Dies ist sehr zeitaufwendig und es treten dabei viele Rechen- und Übertragungsfehler auf. Das „Lehrerzimmer“ ist drauβen auf dem Schulhof, sodass Unterlagen bei der Benotung auch oft vom Wind durcheinandergeweht werden. Da Microsoft Office auf allen Sunbeam-Computern installiert ist, bot es sich an, hierfür eine Excel-Datei zu erstellen. Lehrer können die Noten so regelmäβig in die Datenbank eintragen, Zwischen- und Endnoten berechnen und am Ende des Schuljahres daraus die Zeugnisse erstellen. Da sich nicht alle Lehrer mit Computern auskannten, bot ich kurze Workshops an, in denen ich ihnen zeigte, wie sie Computer benutzen und ihre Noten in die Excel-Datei eintragen können. Leider war ich nicht lange genug an der Schule um die Einführung des neuen Systems in der Praxis (d.h. bei der nächsten Notenvergabe) zu begleiten. Dennoch hoffe ich, dass die Lehrer sehen konnten, wie sehr Excel die Notenbuchhaltung vereinfachen kann.
Obwohl ich nur relativ kurz an der Schule war, hatte ich die Gelegenheit, einige der Schüler besser kennen zu lernen. Hannah, eine Schülerin der jetzigen JHS 3, erzählte mir von ihren Plänen, Krankenschwester zu werden. Hetty, eine ihrer Mitschülerinnen und Klassenbeste, möchte Chirurgin werden. Hettys ältere Schwester ist eine Absolventin der Sunbeam Academy und studiert seit diesem Jahr Graphic Design an der Universität. Hettys Mutter ist alleinerziehend und verdient ihren Lebensunterhalt als Näherin. Obwohl die Ausbildung ihrer beiden Töchter sehr teuer ist, setzt sie alles daran, ihnen die Schulbildung zu ermöglichen. Dennoch gab es Tage, an denen Hetty nicht zur Schule kommen konnte, weil das Schulgeld für die Sommerkurse fehlte. Als ich sie an einem dieser Tage zu Hause besuchte um ein Kleid nähen zu lassen, zeigte Hetty mir ihr Notizbuch, in dem sie die Biografie und Nachrichten über den gerade verstorbenen Presidenten Atta Mills zusammengefasst hatte. Sie erklärte mir, dass sie diesen historischen Moment für die Zukunft festhalten wolle.
Von links nach rechts: Morgenversammlung auf dem Schulhof; Schueler im ICT-Kurs; Tanzprobe
Ich war mit der Absicht nach Ghana gegangen, dort zu unterrichten, aber ich habe das Gefühl, selbst sehr viel mehr gelernt zu haben als ich den Schülern dort beibringen konnte. Ich kehrte mit dem Eindruck zurück, dass die Menschen in Ghana eines der friedliebendsten Völker sind und auch eines der religösesten, die ich je kennen gelernt habe. Es herrscht Religionsfreiheit und fast jeder, den ich getroffen habe, vertritt eine andere Religion. Dennoch leben alle friedlich beisammen. Obwohl viele der Leute, die ich dort traf, in armen Verhältnissen wohnen, lieβen sie es sich nur selten anmerken, wenn es ihnen nicht gut ging, und sie grüβten einen immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Die Ghanaer, die ich kennen gelernt habe, sind sehr stolz auf ihr Land, sind dabei aber auch (oder gerade deshalb) kritische Denker und arbeiten hart daran, die Bedingungen für sich und andere zu verbessern. Die Sunbeam International Academy in Kokrobitey ist nur ein Beispiel, aber es zeigt, wie wichtig es ist, ihre Bemühungen weiter zu unterstützen, damit Schulbildung auch in der ärmeren Bevölkerung zur Norm wird und Schüler wie Hetty eine Chance bekommen, auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten.
Von links nach rechts: Mada Dodoo (Organisatorin vor Ort); Sunbeam-Lehrer beim Erste-Hilfe-Kurs; Schulleiter Mr. Nunoo und Familie
Laura Rose hat von September 2007 bis März 2008 an der Sunbeam School in Kokrobitey ihr „Freiwilliges soziales Jahr“ absolviert.
Die Sunbeam School gibt es an zwei Standorten, in Odorkor (Accra) und Kokrobitey, einem Vorort der Hauptstadt Accra. Urspruenglich wurde die Sunbeam School in Kokrobitey errichtet, um den Kindern im Dorf eine Schulbildung zu ermoeglichen. Trotz der guten Intention ist es leider aus finaziellen Gruenden nur wenigen Kindern aus Kokrobitey moeglich, die Schule zu besuchen.
Die Sunbeam School in Kokrobitey verfuegt ueber eine Funktionsverteilung innerhalb der organisatorischen Aufgaben. Madam Judith, Frau des Haupteigentuemers Mr. Nunoo und Nebeneigentuemerin der Sunbeam School, uebernimmt die oberste Verwaltungsfunktion. Daneben gibt es Madam Evelyn, welche die Schulakten verwaltet. Sie kontrolliert, welcher Schueler die Schulgebuehren gezahlt hat und wer nicht. Dazu gibt es Karten fuer Schueler, die diese Schulgebuehren eingereicht haben. Der jeweilige Klassenlehrer erhaelt die Karten und bewahrt sie auf. Auf diesen Karten wird notiert, bis zu welchem Zeitpunkt der Schueler gezahlt hat.
Die Schueler werden trotz nicht gezahlter Gebuehren weiter unterrichtet und mit Essen versorgt, da die Bildung der Bevoelkerung das oberste Interesse des Schuleigentuemers ist. Aus diesem Grund zahlt er auch für einige Schüler die Gebühr aus seinen privaten Mitteln.
Mr. Copsen, Lehrer fuer Science, Mathematics sowie Social Studies fuer die 6. Klasse und Junior High School kontrolliert die Gebuehren fuer den Unterricht der Extra-Klassen. Jeden Tag geht er von Klasse zu Klasse und sammelt das Geld fuer die Extra-Klassen von den Schuelern ein.
Die Extra-Klassen finden Montag, Dienstag und Donnerstag von 14.30 bis 15.30 Uhr im Schulablauf statt. In diesen Stunden kann Unterrichtsstoff nachgeholt oder schon gelehrter Stoff, aber moeglicherweise nicht vollstaendig verstandener Unterrichtsstoff wiederholt werden. Der Lehrer kann individuell entscheiden, wie er die Extra Classes gestaltet. Das ist sinnvoll, denn nur der Lehrer kennt die Staerken und Schwaechen der Schueler und kann in diesen Stunden optimal die Wissensluecken schließen. Haeufig besteht jedoch das Problem, dass die Schulgebuehren oder die Gebuehren fuer die Extra-Klassen nicht puenktlich von den Schuelern gezahlt werden. Dies wird jedoch den Schuelern fast taeglich zum Morgenappell mitgeteilt. Daneben ist der Klassenlehrer verantwortlich, seine Schueler auf die zu zahlenden Gebuehren hinzuweisen. Neben den Extra-Klassen findet samstags Unterricht statt. Er dient ausschließlich zur Wiederholung nicht verstandenen Unterrichtsstoffes.
Der Schulleiter hat die Aufgaben einer den Lehrern uebergeordneten Kontrollfunktion. Er schaut sich den Unterricht an und ist die erste Anlaufstelle fuer Lehrer. Zudem kontrolliert er die Notizbuecher der Lehrer. Jeder Lehrer erhaelt ein Buch, in dem er die gesamten Unterrichtvorbereitungen, Methoden, Materialien und Planungen notiert. Woechentlich wird das Buch von dem Schulleiter durchgesehen. Darueber hinaus protokolliert der Schulleiter die Anzahl der Uebungen und Hausaufgaben in einem Fach fuer das jeweilige Trimester.
Das Schuljahr ist im Gegensatz zu Deutschland nicht in Semester, sondern Trimester eingeteilt.
Fuer die gesponserten Schueler ist Madam Sophia verantwortlich. Sie kontrolliert jeden Morgen, ob alle gesponserten Schueler anwesend sind. Die Anwesenheitsliste aller Schueler einer Klasse uebernimmt, wie ueblich, der Klassenlehrer.
Es gibt zwei großen Pausen, die Fruehstueckspause und die Mittagspause. Zwischen den einzelnen Stunden sind keine Pausen vorgesehen.
Fuer die Grundschulklassen 1 – 5 bedeutet es drei Unterrichtsstunden von 40 Minuten Dauer ohne Pausen bis zur Fruehstueckspause und anschließend vier Unterrichtsstunden bis zur Mittagspause. Danach gibt es eine Unterrichtsstunde von 13.15 bis 14.00 Uhr. Im Anschluss sind 30 Minuten eingeplant, um Hausaufgaben aufgeben zu koennen, bevor die Extra-Klassen beginnen.
In der Junior Highschool (Klasse 6 bis JHS 3) dauert eine Unterrichtsstunde 60 Minuten. Das bedeutet es gibt eine Unterrichtsstunde bis zur Fruestueckspause, welche zu einem anderen Zeitraum stattfindet als die der Grundschulklassen. Zwischen Fruehstueckspause und Mittagspause finden drei Unterrichtsstunden statt. Von 13.30 bis zu Beginn der Extra-Klassen gibt es weitere Unterrichtsstunden.
Alle Kinder werden in den Pausen mit Essen versorgt.
Neben den Tagschuelern, Schueler, die taeglich kommen und gehen, gibt es die „Borders“. Diese Schueler gehoeren hauptsaechlich der Junior Highschool 3 an. Sie schlafen auf dem Schulgelaende und gehen auch am Wochenende nicht nach Hause. Vergleichbar ist es mit einem Internat. Neben dem „normalen“ Unterricht werden sie schon frueh am Morgen (ab 5 Uhr) unterrichtet. Auch nachdem die Tagschueler die Schule verlassen haben, gibt es Unterricht in Vorbereitung auf die Pruefungen. Jeden Abend lernen die Borders in Gruppen. Dies soll das Lernen erleichtern. Ferner ist gedacht, dass sich die Schueler gegenseitig helfen koennen.
Es sind zwei Lehrer verantwortlich fuer die „Borders“. Dabei gibt es einen maennlichen Lehrer fuer die Jungs und eine Lehrerin fuer die Maedchen. Jeweils beide schlafen bei den Schuelern und Schuelerinnen und beaufsichtigen sie im Schlafsaal.
Die Verantwortlichen begleiten die Schueler in den alltaeglichen Aufgaben und fungieren gleichzeitig als Erzieher. Ferner geben sie Rat und helfen bei schulischen Schwierigkeiten. Zusaetzlich kuemmern sie sich um die weitere Schullaufbahn. Bei allem sind sie sehr verantwortungs- und pflichtbewusst sowie engagiert. Weiterhin helfen sie bei Formalitaeten aus und dienen den Schuleigentuemern als „rechte Hand“.
Den Schuelern soll pflichtbewusstes und verantwortungsvolles Verhalten gelehrt werden. Dazu sollen die Schueler taeglich vor Schulbeginn das Schulgelaende reinigen. Allerdings ist der Großteil der Schueler nicht immer puenktlich, obwohl sie jeden Tag von den Lehrern auf Puenktlichkeit hingewiesen werden. Weiterhin machen die Lehrer die aelteren Schueler darauf aufmerksam, dass sie den Juengeren gegenueber ein Vorbild darstellen und sich dementsprechend verhalten sollen. So wird außerdem versucht den Aelteren, welche juengere Geschwister haben, klar zu machen, dass es sinnvoll ist den juengeren Geschwistern bei Hausaufgaben, Uebungen oder sonstigen schulischen Angelegenheiten zu helfen und sie zu unterstuetzen.
Zuweilen werden die Lehrer bei organisatorischen Dingen, bei Problemen oder aber, wenn die Verwaltung mit einem Verhalten eines Lehrers nicht einverstanden sind zu klaerenden Gespraechen gerufen.
Generell kann man sagen, dass die Lehrer ausgesprochen verantwortungs- und pflichtbewusst sind. Haeufig kommen die Schueler aus Familien, in denen die Eltern die Schule nicht besucht haben. Aus diesem Grund sind viele Eltern wenig interessiert an der Schulbildung, sondern wuerden die Kinder lieber mit Arbeiten zur Sicherung des Lebensbedarfs betrauen. Diese Schueler kommen häufig zu spaet zur Schule oder es gibt Disziplinprobleme. Die Hausaufgaben werden nicht gemacht oder die Resultate bei Tests und Klassenarbeiten sind unbefriedigend auf Grund unzureichenden Lernens. Die Lehrer sind immer bemueht die Schüler zu verantwortungsvollerem Verhalten zu erziehen und z.B. durch Extra Klassen ihre Leistungen zu verbessern. Gelegentlich wird der Schlagstock als Erziehungsmaßnahme eingesetzt (legitime Methode seitens des Bildungsministeriums). Der Wille zur Abschaffung ist von Seiten der Schulleitung der Sunbeamschool vorhanden, aber nicht immer moeglich, da es teilweise regelrecht „eingefordert“ wird.
Hier hinaus sucht man das Gespraech mit den Eltern. Oft ist es allerdings der Fall, dass die Eltern wenig Englisch verstehen, geschweige denn sprechen. Dadurch koennen viele Eltern ihren Kindern bei den alltaeglichen Schulaufgaben nicht helfen.
Generell sind die Lehrer engagiert, verantwortungsbewusst sowie gewissenhaft. Sie haben ein reges Interesse an einer guten Schulbildung der Schueler. Deshalb geben sie Unterricht wie Extra-Klassen, Samstags-Klassen oder gar Unterricht außerhalb des eigentlichen Stundenplans. Sie fuehren Einzelgespraeche und sind bemueht die Schueler zu einem angemessenen Lernverhalten zu motivieren. Besonders bei den Schuelern der Junior Highschool wird großer Wert auf gute Schulnoten gelegt, da sich die Schueler auf die Endpruefungen zum Ende der Junior Highschool vorbereiten sollen. Jedoch mangelt es an vielen Ecken an Geld. So fehlt Geld fuer eine angemessene Schulausstattung angefangen von der Ausstattung der Klassenraeume bis hin zu technische Geraeten fuer den naturwissenschaftlichen Unterricht, um das Lernen anschaulicher zu gestalten. Haeufig bleibt nur der Weg ueber das Schulbuch. Auch diese sind nicht in ausreichender Zahl da. Aber stellen Sie sich ein Lernen hauptsaechlich aus dem Schulbuch vor? Es ist ermuedend und wenig motivierend.
Da die Schueler nicht selten die Schulgebuehren nicht rechtzeitig abgeben, fehlt das Geld am Ende des Monats, um die Einkommen der Lehrer zu finanzieren. So ist es vorgekommen, dass die Lehrer am Ende des Monats kein Gehalt erhalten haben. Dennoch stehen sie jeden Tag vor den Schuelern und unterrichten sie hoch motiviert. Wer wuerde es hier tun?
Innerhalb eines halben Jahres hat sich sogar der Rahmenplan, ausgehend von der Regierung, geaendert. Das schließt die Zusammenlegung und Namensaenderung von Faechern und die Ueberarbeitung des zu lehrenden Stoffes ein. Sicherlich muss an dem neuen Lehrplan noch gefeilt werden.
Interesse mitzuwirken?
Möchten Sie uns dabei unterstützen, die Bildungslandschaft in Ghana zu verbessern. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, kann einen wesentlichen Unterschied im Leben eines Kindes machen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie einen Beitrag leisten können, freuen wir uns, von Ihnen zu hören. Lassen Sie uns gemeinsam Hoffnung säen.
Tel: 0177 / 56 43 042