Corona-Hilfe
Wir ernähren 300 Kinder, jeden Montag, Mittwoch und Freitag, und alle zwei Wochen verteilen wir 150 Basispakete an bedürftige Familien. (Das Video ist ohne Ton.)
Wir ernähren 300 Kinder, jeden Montag, Mittwoch und Freitag, und alle zwei Wochen verteilen wir 150 Basispakete an bedürftige Familien. (Das Video ist ohne Ton.)
Durch den weiter geleiteten Spendenaufruf sind enorm viele Spenden eingetroffen. Gerne würden wir uns bei jedem bedanken und eine Spendenbescheinigung erstellen. Leider haben wir von vielen nur die Namen aber weder E-Mail- noch Postadresse. Wir …
Dank Ihrer großzügigen Unterstützung können wir ab nächster Woche die Essensversorgung der Kinder auf drei Mal pro Woche ausweiten. Besonders bedürftige Familien erhalten weiterhin das Basispaket.
Seit einer Woche ist der Lockdown in Ghana aufgehoben. Leider hat sich dadurch die Situation nicht entspannt. Die Wirtschaft ist noch immer im Lockdown-Modus, die Menschen haben kaum Gelegenheit Geld zu verdienen und die Preise …
Gestern freuten sich 275 Kinder über Jollof-Reis mit Ei. Jollof-Reis wird aus Reis, Gemüse, Tomatenmark und dieses Mal auch mit Fisch zubereitet. Um Plastikmüll zu vermeiden, wurde das Essen traditionell in Blättern serviert.
Liebe UnterstützerInnen! Ihre Spendenbereitschaft berührt uns tief. Dadurch sind wir in der Lage, drei mal im Abstand von zwei Wochen mehr als 150 Familien mit dieser Menge Nahrungsmittel zu versorgen. Das ist eine kleine, aber …
Die Aktion zur Essensversorgung ist angelaufen.
Das bisher gespendete Geld reicht für zwei weitere Aktionen im Abstand von zwei Wochen. Das hilft sehr!
Liebe Sunbeam Freunde, alle erleben Einschnitte in dieser besonderen Zeit, aber fast jeder mit dem ich spreche sieht auch die Vorteile die diese Umstellung mit sich bringt. Einige erfreuen sich an mehr Zeit mit den …
Bankverbindung
Sunbeam e.V.
IBAN: DE42100900007478899003
BIC: BEVODEBB
Berliner Volksbank
Ansprechpartner
Karola Slany
Tel.: 0177/56 43 042
E-Mail: Sunbeam.e.v@gmail.com
Nachdem wir den gesamten Dezember und Januar damit verbracht hatten, unser Impfprotokoll abzuarbeiten (Tollwut, Typhus, Gelbfieber, Denguefieber, Cholera und Malariaprophylaxe) waren wir am 31. Januar aus medizinischer Sicht bereit für Ghana. Die emotionalen Konsequenzen dieser Reise konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ermessen. In unseren Köpfen geisterten Bilder aus Filmen und Berichten, doch wir wollten diese durch eigene Erfahrungen überlagern, verstärken und, wenn nötig, korrigieren. Wir waren gespannt auf die Sunbeam Schule und darauf, unsere Patenkinder persönlich kennenzulernen.
Unsere Koffer wurden gefüllt mit mehreren Kilo Katzenfutter für die Hauskatzen unserer Gastfamilien, Unmengen Verbandsmaterial für die neue Krankenstation, Süßigkeiten, 100 Zahnbürsten samt Zahnpasta für die Kinder und einem Zahnputzkrokodil. Wir planten, mit den Schülern der Sunbeam Schule ein Prophylaxeprogramm durchzuführen.
Am Flughafen in Accra empfing uns die Hitze der afrikanischen Sonne, die sich für die gesamte Dauer unseres Aufenthaltes hinter einem Schleier aus Wüstenstaub, Autoabgasen und Müllverbrennungsdünsten verbarg. Überall stank es nach verbranntem Plastik und fehlender Kanalisation. Wir waren fassungslos angesichts des Mülls und verstanden nicht, wie Menschen so leben können.
Durch Karola Slany, die dieses Land seit 30 Jahren erlebt, bewohnt und bereist und ihren ghanaischen Mann Kay, der lange Zeit in Deutschland lebte, gewannen wir tiefe Einblicke in die Kultur und wirtschaftliche Situation der Ghanaen. So begannen wir zu verstehen, dass dieses Land nicht mit europäischen oder gar deutschen Maßstäben zu beurteilen ist. Wenn man im Leben noch nicht einmal einen Kaugummi in die Natur gespuckt hat, kann man natürlich nicht begreifen, wie man so achtlos seinen Müll wegwirft und ihn als Teil seiner Umwelt akzeptiert. Vor 20 Jahren wurde von Palmblättern und aus Kalebassen gegessen, die nach Gebrauch fallengelassen wurden und verrotteten. Jetzt isst man aus Einwegplastik. Plastik ist überall. Und wir verschiffen zudem unseren Müll in diese Länder, die nicht dafür ausgerüstet sind, in denen es keine Müllverbrennungsanlagen und kaum Recyclingunternehmen gibt.
Und mittendrin Menschen in ihrem täglichen Leben mit Hunger, Obdachlosigkeit, Alkoholismus und Gewalt, die plötzlich durch persönliche Begegnungen ein Gesicht und einen Namen bekommen. Man sucht in all diesem für uns so offensichtlichem Elend nach Hoffnung und erfährt eine außergewöhnliche Freundlichkeit und Gastfreundschaft, eine Akzeptanz des Andersseins, die in Deutschland seinesgleichen sucht.
Für uns war der Besuch an der Sunbeam Schule im wörtlichen Sinne ein Lichtstrahl, ein Moment der Erleuchtung. Wir wurden als Sponsoren mit einem extra einstudierten Programm mit verschiedenen traditionellen Tänzen und von hunderten lachenden Kindergesichtern begrüßt. Durch unser Zutun können wir Kindern in Ghana einen kindgerechten Alltag mit einer schulischen Ausbildung ermöglichen. Diese muss nicht zwangsweise in schön gestrichenen Klassenräumen und an digitalen Tafeln stattfinden. Wenn wir die Grenzen des Machbaren erkennen und akzeptieren, können wir auch innerhalb dieser Grenzen Großes bewirken. Für die Freude und Würde der Kinder.
Wir sind dankbar für diese Erfahrung. Nicht nur, weil wir jetzt wissen, dass Kokosnüsse eigentlich grün sind, dass man auch mit 3 Eimern Wasser sauber durch eine Woche kommt, dass Banku einfach besser mit der Hand gegessen werden sollte, dass schwarze Seife die weißesten Blusen macht und man Zähne auch mit einem Neemtreezweig putzen kann…, sondern weil wir gelernt haben, in scheinbarer Hoffnungslosigkeit immer ein lachendes Gesicht und ein buntes Kleid zu sehen.
Bildung ist der wichtigste Grundstein einer Demokratie
Im November 2011 erschien in dem Magazin “Lufthansa Aktuell” dieser Artikel über die Arbeit des Sunbeam e.V.
http://repository.sunbeam-ghana.org/LufthansaExclusive-7-11-Artikel.pdf
Über das Sponsorenprojekt “Sunbeam e.V.”
Ostern 2010 besuchten wir, das sind mein Mann Gert, ich- Christine – und unsere Kinder Lucia und Eike unseren ältesten Sohn und Bruder in Ghana / Accra.
Er ist seit 8 Monaten Volontär an einer staatlichen Schule in Accra. Er wohnt in der Nähe von Kokrobitey und genießt dort oft das Strandleben und Baden im Atlantic.
Auch wir konnten uns dem Charme dieses herrlichen Strandes, an dem die Fischer täglich ihre Netze einholen, die Frauen ihre Früchte, gekochte Speisen, Getränke und vieles mehr zum Kauf anbieten, an dem die Kinder ihre Eltern begleiten und die ihnen zugeteilten Arbeiten verrichten, nicht entziehen.
Stundenlang konnten wir das Treiben dort beobachten.
Der Weg dorthin führte durch den Ort Kokrobitey an vielen kleinen Verkaufsständen und den Wohnbereichen der dort lebenden Menschen vorbei.
Eines Tages, wir suchten einen Verkaufsstand mit etwas Essbarem, entdeckten wir das “Calabash Restaurant“ von Mada Dodoo, in dem wir herrlichen gebratenen Reis mit Hühnchen bekamen.
Neben dem Restaurant betreibt Mada einen kleinen Laden, in dem sie Lebensmittel, Getränke und alle möglichen Dinge für den täglichen Gebrauch verkauft. In diesem Laden saßen Mada und Karola, die Mada beim Verkaufen kräftig unterstützte. So lernten wir Mada Dodoo und Karola Slany kennen.
Wir erfuhren natürlich alles über den Verein Sunbeam e.V., durch den mit Hilfe von deutschen Sponsoren Kindern aus Kokrobitey ein Schulbesuch ermöglicht wird. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Sunbeam International School.
Karola Slany ist die Initiatorin und Organisatorin des Vereins in Deutschland, Mada Dodoo ist die Organisatorin vor Ort in Kokrobitey, die natürlich alle Familien in dem Ort kennt, ihre Sprache spricht und so eine wichtige Funktion einnimmt.
Inzwischen hatten wir auch erfahren, dass viele Kinder in Ghana, bzw. hier in Kokro-bitey nicht in eine Schule gehen können, weil ihre Eltern oder ihre alleinerziehenden Mütter das Schulgeld nicht bezahlen können und weil die Kinder zum Lebens- unterhalt der Familie beitragen müssen. Das bedeutet, sie verkaufen täglich Früchte, kleine Kuchen oder ähnliches, während andere die Schule besuchen können.
Es wurde uns klar, wie hilfreich die Unterstützung der schulischen Ausbildung dieser Kinder durch Sponsoren ist.
Haben die Kinder die Möglichkeit die Landessprache Englisch richtig sprechen, lesen und schreiben zu lernen, wird sich ihr Horizont erweitern.
Sie werden sich informieren und schriftlich mitteilen können. Das Rechnen wird ihnen eine richtige Abrechnung ihrer Verkaufsgegenstände ermöglichen. Sie werden später vielleicht einen eigenen kleinen Laden führen oder schriftliche bzw. rechnerische Arbeiten ausführen können. Somit werden sie auch ihre Familien besser unterstützen können.
Da Karola am nächsten Tag die Sunbeam International School besuchen wollte, nahmen meine Tochter und ich die Gelegenheit wahr, mitzugehen und uns alles vor Ort anzusehen.
So erlebten wir die kleine, lebhafte Schule in Kokrobitey mit ihren Vorschulkindern, den Grundschülern und den älteren Schülern, die gerade emsig an ihren Abschlussarbeiten schrieben. Der Schulleiter und seine Mitarbeiterinnen zeigten uns die liebevoll gestrichenen Klassenzimmer, den Schulhof mit seinen schattenspendenden Bäumen, unter denen die Schüler gemeinsam ihr Essen einnehmen, die Schulküche, in der für alle Kinder
eine Mahlzeit zubereitet wird, die Schlafräume für die Internatskinder, und das Büro, in dem auch viele Schulmaterialien untergebracht sind. Wir lernten einige Lehrer kennen und waren von ihrer Offenheit und ihrem Interesse uns gegenüber beeindruckt. Die Schulkinder kamen fröhlich und neugierig näher und ließen sich gern von Karola fotografieren.
Der Schulleiter berichtete uns mit Stolz, dass es 57 Kindern durch das Sponsorenprojekt zur Zeit möglich ist, die Schule zu besuchen. Insgesamt sind ca.150 Kinder in Sunbeam.
Ihm liegt sehr an einer guten Schulbildung, was er durch regelmäßige Unterrichtsbesprechungen mit den Lehrern sicher stellt. Besonders an dieser Schule ist auch, dass auf das Bestrafen mit dem Stock verzichtet wird, was an anderen Schulen in Ghana sehr freizügig gehandhabt wird.
Mit Karola besprachen er und sein Team die Kinder, die Mada durch neue Sponsoren in diesem Schuljahr einschulen konnte. Auch an diesem Tag konnten wieder zwei neue „Sponsorenkinder” aufgenommen werden.
Die suchten wir bei ihrer Familie in Kokrobitey auf. Die ältere Schwester Mary hatte schon die Schule besucht, nun sollten auch die zwei jüngeren Schwestern diese Chance über Sponsoren bekommen. Ganz schüchtern und leise nannten sie Karola ihre Namen und alles weitere, was notiert werden musste. Nach ein paar Wochen Schulbesuch wird diese Schüchternheit verflogen sein und sie werden stolz und selbstbewusst in ihrer Schulkleidung, wie andere Kinder auch, in die Schule gehen.
Wir waren von unserem Vormittag, von den Lehrern und Schülern in Sunbeam, von Karola und Mada sehr beeindruckt.
In unserer Familie entschieden wir uns spontan, auch einem Kind aus Kokrobitey die Schulzeit zu ermöglichen, was, Dank Madas schnellen Handelns noch während unseres Aufenthaltes in Accra in die Wege geleitet werden konnte.
Wir freuen uns, dass wir mithelfen können, in Deutschland Sponsoren für dieses Projekt zu finden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, in der Sunbeam International School ein Volontariat zu machen, was, das wissen wir aus der Erfahrung unseres Sohnes, ein sehr interessantes und bereicherndes Erlebnis ist.
Herzliche Grüße
Christine Voss
16.Mai 2010
„Hoffentlich kommt das Geld auch an!“
Diese oder ähnliche Sätze habe ich einige Male gehört, nachdem anlässlich einer Feier 2775.-€ an Spenden zusammen kamen.
Die Vereinsvorsitzende Frau Karola Slany bat mich sie zu Ostern nach Ghana zu begleiten und mir ein eigenes Bild von ihrem Projekt in Kokrobritey nahe der Hauptstadt Accra zu machen.
16. – 29. April 2011 – Mein Aufenthalt in Ghana.
Am 16. April holte uns die Verantwortliche vor Ort, Frau Mada Dodoo, vom Flugplatz ab. Sie betreibt ein kleines Restaurant und einen Gemischtwarenhandel in Kokrobritey.
Hier wohnten wir auch in einfachen Verhältnissen.
Am 17. April trafen wir uns mit dem Direktor, seiner Konrektorin und einigen Lehrern in der Sunbeam Schule. Im Gegensatz zu den staatlichen Schulen ist der Direktor gegen die Prügelstrafe. Es wird auch das Fach Umweltschutz gelehrt. Die Sunbeam Schule hat 22 Lehrer und 200 Schulkinder. 60 Kinder werden von Sponsoren aus Deutschland bezahlt. In der eigenen Küche wird auch Personal aus dem Ort beschäftigt. An der Schule wird aus- und umgebaut, was weitere Arbeitsplätze schafft.
Nachdem wir mit dem Direktor und seiner Stellvertreterin die uns betreffenden Schullisten durchgingen und Ab- und Neuzugänge überprüften und diskutierten, wurde auch ein Kind entfernt, dass den Unterricht versäumte. Die Tante des Kindes braucht sie als Verkäuferin. Ihre Eltern sind verstorben.
Alle Kinder von Sunbeam wurden fotografiert. Die Neuzugänge, die zwischen Mada Dodoo und dem Schulvorstand ausgehandelt wurden – das letzte Wort hat natürlich Frau Slany – wurden von den Eltern zur Registrierung gebracht.
Natürlich wollen alle Kinder in Kokrobitey in diese Schule gehen, da es sich herum gesprochen hat, dass die Ausbildung gegenüber den staatlichen Schulen wesentlich besser ist. Die Schule ist anerkannt und die Abschlussprüfungen werden staatlich überprüft.
Im Laufe der Jahre hat Frau Slany ein ausgeklügeltes System entwickelt, von dem ich mich während meines Aufenthalts überzeugen konnte. Ihr werden von vielen Stellen Informationen zugetragen, so dass ich überzeugt bin, dass das Geld, dass erst nach Klärung aller Einzelheiten ausgezahlt wurde, zu 100 % dem Projekt zugute kommt.
Abschließend möchte ich nochmals allen Spendern recht herzlich danken und Sie bitten, weiterhin SUNBEAM-Ghana e.V. ihr Vertrauen zu schenken.
Jeder noch so kleine Betrag hilft.
Ihr
Werner Mutz
PS.: Die 2.775,- € reichen, um drei Kindern fünf Jahre lang den Schulbesuch nebst aller Kosten für Lehrer, Schulgebäude und Mittagessen zu finanzieren.
Hier befindet sich ein ausführliches Video mit Werner Mutz über unsere Arbeitsweise
Bericht – Kokrobitey und die Sunbeam International School
Wir, das heißt Daniela Fraust (26 Jahre) und Angela Fraust (50 Jahre) sind zum ersten Mal in Ghana.
Ich, Daniela, bin auf den Sunbeam International e.V. im Lufthansa Magazin aufmerksam geworden. Da mir das Konzept gefiel, habe ich gleich mit Frau Slany Kontakt aufgenommen und die Chance genutzt, gemeinsam nach Ghana zu fliegen, um uns vor Ort zu überzeugen.
Kaum in Ghana angekommen, wurden wir ganz herzlich von der Schulleitung am Flughafen begrüßt und nach Kokrobitey gefahren.
Kokrobitey ist ein kleines Dorf, das früher außerhalb von Accra, der Hauptstadt Ghanas, im Grünen direkt am Meer lag. Dank der Stadtflucht gehört es mittlerweile zu Accra, wodurch kein Anfang und Ende des Dorfes mehr erkennbar ist. Die Hauptstraße besteht aufgrund der hohen Trockenheit nur aus Staub und unzähligen Schlaglöchern. Die Fußgänger laufen immer Gefahr überfahren zu werden, da die Autofahrer die Straßen- und Verkehrsvorschriften nur bedingt befolgen. Überall laufen Hühner und Ziegen über die Straßen und Jung und Alt tragen Wasser, Essen, Kleidung – alles was sich verkaufen lässt oder transportiert werden muss – auf ihren Köpfen. Oftmals hängt hinten dran noch ein Baby / Kleinkind, das die ersten Jahre in Symbiose mit der Mutter lebt.
Schon in den ersten Stunden lässt sich die Schönheit des Ortes erkennen: blauer Himmel, Palmen, Meer, alles sehr paradiesisch. Auf der anderen Seite wird auch sehr schnell klar, wie hart das Überleben hier ist. Ständig fällt der Strom aus, da die Regierung nicht eine durchgehende Versorgung sicherstellen kann, fließendes Wasser gibt es selten, da auch dieses auf wundersamer Weise auf dem Weg von Accra verschwindet, und überall liegt Müll.
Links und rechts folgen eine Reihe staatlicher und privater Schulen. In Ghana herrscht Schulpflicht. Aber wenn ein Kind ohne Schuhe mit „pure Water“ auf dem Kopf vorbeikommt, um dieses für umgerechnet 5 Cent zu verkaufen, wird schnell deutlich, dass die Realität anders aussieht. Viele Eltern benötigen ihre Kinder, um den Haushalt zu führen, am Straßenrand zu verkaufen oder auf die 5 Geschwister aufzupassen. Das passiert natürlich in der Schulzeit. Außerdem dürfen Kinder nur zur Schule, wenn sie Schuhe, die Schuluniform und einen Schulranzen besitzen – selbst das fällt vielen Familien schwer aufzubringen. Und die Regierung kann dies nicht kontrollieren, da oftmals keine Geburtsurkunden existieren und dem Staat die Mittel fehlen die Anwesenheit vor Ort zu prüfen.
Auf der Reise haben wir viele „homeless“ Jungen und Mädchen gesehen. Sie wohnen am Strand, helfen den Fischern beim Netze einziehen, um sich etwas zu essen zu verdienen und um dann völlig erschöpft am Abend im Sand unter freien Himmel einzuschlafen. Diese Kinder, die nicht zur Schule gehen, sprechen kaum Englisch. Um eine Art Karriere anzustreben ist dies aber unumgänglich. Im Vergleich dazu gehen viele der Kinder, die dank der Sponsoren die Sunbeam International School besuchen können, nach der Schule zur SSS, um ihr Abitur nachzuholen, oder sie fangen eine Lehre an.
Wir konnten während des Unterrichts selber sehen, wie wissbegierig und aufmerksam die Kinder sind. Schule ist ihr Leben und ihre Chance, die sie wahrnehmen wollen. (Manch Lehrer in Deutschland könnte neidisch werden, mit welchen großen Augen die Schüler hier die Lehrer ansehen und wie begeistert sie am Unterricht teilnehmen.) Selbst die Eltern erkennen mittlerweile, welche Möglichkeiten sich den Kindern mit einer guten Schulbildung bieten. So werden Kinder oftmals zu Freunden oder Verwandten geschickt, weil sie dort ein Leben mit besseren Aussichten haben.
Selbst für uns überkritische neue Sponsoren hat sich nach längeren Gesprächen mit der Schulleitung endgültig bewiesen, dass das Konzept mehr als Hand und Fuß hat und die Schulleitung eine genaue Vorstellung besitzt, was möglich ist und wie das Ziel erreicht werden kann. Die Eltern werden nicht aus der Verantwortung genommen, sondern erhalten selber Unterricht, wie sie ihre Kinder behandeln sollen, und werden aufgefordert, das Geld zu sparen, damit sie dann ihren Kindern die weiterführende Schule und später vielleicht sogar die Universität bezahlen können. Für alle gesponserten Kinder besteht Anwesenheitspflicht – selbst die Ausrede, dass die Kinder mithelfen müssen, die vorher genutzt werden konnte, funktioniert hier nicht.
Beim Vergleich der Kinder, die ich in Kokrobitey gesehen habe – die Kinder, die in die Schule gehen und die Kinder, die am Strand versuchen, den Fischern durch ihre Hilfe beim Einziehen des Netzes einen Fisch abzugewinnen – dann sehe ich einmal ein selbstbewusstes Kind, das sich sprachlich ausdrücken kann, mit Träumen und Zielen in den Augen und (leider) einmal ein Kind, das mit seinen Augen und Taten sprechen muss, da es kaum englisch spricht.
Sehr einprägend für uns war, die Freude der Eltern zu sehen, dass ihr Kind in das Programm aufgenommen wurde, mit welchem Stolz sie die Namen auf die Liste geschrieben haben und die Kinder, wie scheu sie in die Kamera erst nach der 20sten Aufforderung grinsen, und die am Anfang höchstwahrscheinlich die große Chance nicht richtig erfassen können. Mit den Jahren und dank der vielen Kinder und Erwachsen, die wir während der Zeit kennenlernen durften, zeigt sich aber, wie wichtig es für alle ist und wie sehr sie sich bemühen, Verwandten und Freunden, dieselben Möglichkeiten einzuräumen, da sie wissen, dass es den Unterschied macht wie bei den beiden Zwillingen, die jetzt in Kokrobitey bei ihrer Tante leben, weil ihre Mutter verstorben ist und dank des Einsatzes dieser Familie in das Programm aufgenommen wurden.
Für alle Stutzigen können wir nur empfehlen, selber die Erfahrungen zu machen und nach Ghana zu reisen, um das Land und die Leute, Kokrobitey und die Sunbeam International School, die Schulleitung, die 58 Kinder, Mada, die unglaubliche Frau vor Ort, und während der Osterzeit auch Karola Slany persönlich und live kennenzulernen. Wir wurden selten so herzlich willkommen (Akwaaba) wie hier und werden wiederkommen, weil wir einfach noch nicht genug haben.
Daniela und Angela Fraust
Reisebericht von der Ghana-Reise Ostern 2013
Als ich 2010 einen Vortrag von Karola Slany über das Sunbeam-Projekt in Ghana hörte, weckte es in mir den Wunsch, mit ihr mitzureisen um dort vor Ort die Schule und meine Patenkinder persönlich kennen zu lernen. In diesem Jahr nahm Frau Slany mich dann mit auf meine erste Reise nach Afrika vom 23.März-5.April. Bei den Minusgraden, die noch hier in Berlin herrschten, freute ich mich natürlich auch auf die Sonne. Der Trip nach Ghana wurde für mich zu einer Reise, in der ich meine Ansprüche auf gewohnten Komfort mächtig zurückschrauben musste, aber dafür viele schöne Erlebnisse mit den Menschen Ghanas, ihrer Herzlichkeit und Offenheit erfahren durfte.
Bei der Familie der Mitorganisatorin des Sunbeam- Projektes Mada Dodoo wurden wir untergebracht und in ihrem Restaurant hervorragend versorgt, natürlich auf eigene Kosten. Auf dem Hof einer afrikanischen Großfamilie wohnend, erlebte ich den Alltag hautnah, hörte die lachenden Kinderstimmen und das Palavern der Frauen, das Feilschen von Waren, die direkt auf den Hof gebracht wurden, sah beim Kochen oder Stampfen der Jamwurzeln zu, erlebte das Singen und Rumalbern der Kinder am Abend.
Schon bald besuchten wir “unsere“ Sunbeam-Schule und wurden dort herzlich von den Kindern mit einem „Welcome-Lied” begrüßt. Frau Slany kontrollierte die Listen der Schule und verglich diese mit ihrer Sponsorenschülerliste. Abweichungen wurden diskutiert, z.B. gibt es Eltern, die ihre Kinder nicht regelmäßig in die Schule schicken oder früher ein Mädchen das schwanger war. Es wurden Vereinbarungen getroffen, z.B. konnte das schwangere Mädchen nach einem Jahr ihren Abschluss nachmachen oder dass der Sponsorenvertrag ggf. auf andere bedürftige Kinder übergeht, wenn die Eltern ihre Kinder weiterhin unregelmäßig in die Schule schicken. Als ich einige Kinder fragte, ob sie gern zur Schule gehen, strahlten ihre Augen und manche sagten, dass sie zu Hause sonst nur arbeiten müssten und dass sie in der Schule etwas zu essen bekommen würden. Ich hatte auch die Möglichkeit die Sunbeam-Schule mit den Volksschulen zu vergleichen. In den Volksschulen sind die Klassenstärken beinahe doppelt so hoch (bis zu 50 Schüler), jedoch die Unterrichtszeit um die Hälfte weniger, auch gibt es dort kein Mittagessen und die Abschlüsse reichen oft nicht für weiterführende Schulen. Auf der Sunbeam-Schule haben die Kinder viel bessere Chancen auf gute Abschlüsse und damit die Chance auf ein besseres Leben. Viele Familien sind stolz, wenn sie wenigstens 1 Kind der Familie auf die Sunbeam-Schule schicken können. Als eine Mutter mit ihren 3 Kindern vorbeikam um den letzten freien gesponserten Platz zu bekommen, überlegte sie nicht lange und wählte neben den beiden Jungen ihre Tochter aus, da sie am klügsten sei.
Von den 170 Euro, die wir als Sponsoren für ein Kind bezahlen, werden Lehrmaterialien, das tägliche Mittagessen, aber auch die Unterbringung der Abschlussklasse im Internat der Schule finanziert sowie weitere wichtige Sachen, wie 1 Polytank um das Regenwasser aufzubewahren, da z.T. ein Eimer Wasser ca. 0,40 Euro kostet. Alle Schüler der Abschlussklasse müssen im Internat wohnen, nehmen dort an einem sozialen Training teil und bereiten sich gemeinsam und dadurch intensiv auf die Examensprüfungen vor. Sogar am Ostersonnabend wurde morgens noch ein Test geschrieben. Ich erlebte diese Abschlussklasse gerade, als sie zur Mittagszeit gemeinsam ein Spiritual sangen und sich dabei an den Händen hielten. Dieser Gesang war so intensiv und voller Emotionen. Nach unserem Rundgang durch die Schule wurden alle gesponserten Kinder wie jedes Jahr fotografiert. So konnten wir ebenfalls kontrollieren, ob es die Kinder von der Liste auch gab.
Sehr aufregend war dann der Moment als ich meine beiden Patenkinder Kweku(15) und Patricia(5) kennenlernte und für beide mitgebrachte Federtaschen überreichte und in ihre leuchtenden Augen sehen durfte.
Neben dem Schulbesuch, der Vorstellung neuer Kinder durch ihre Eltern oder Großeltern, der Übergabe der Sponsorengelder an die Schulleitung und Gesprächen mit der deutschen Praktikantin Karlotta, verbrachten wir noch einige gemeinsame Stunden am Strand, fuhren nach ACCRA, organisierten in Kokrobite eine für Ghana untypische Ostereiersuche, an der etwa 20 Kinder teilnahmen und machten Ausflüge in die Umgebung. So lernte ich neben der Arbeit des Sunbeam e.V. Land und Leute kennen und bin nach 12 Tagen mit etwas Wehmut und einem guten Gefühl Kindern eine Chance für ein besseres Leben durch Bildung zu geben in das sich endlich vom Winter verabschiedende Berlin zurückgefahren.
Katrin S. – 7.4.2013
Kokrobite, Ghana 12.-24.April 2014
„Zusammen mit Jeannette einer Sunbeam-Kokrobite-Ghana Interessierten aus Berlin, die ich in Amsterdam für den Weiterflug nach Accra getroffen habe, bin ich am Samstagabend aus der Schweiz kommend in Accra/Ghana angekommen. Für mich war es der erste Aufenthalt in Afrika und in einem Entwicklungsland. Ich war also sehr neugierig, was mich hier erwarten würde. Wir wurden von Karola Slany, der Initiatorin des Sunbeam Vereins in Deutschland, Mr. Nunoo, dem Inhaber der Schule, dessen Sohn Ben und noch weiteren bereits sehnlichst erwartet, da wir für ghanaische Verhältnisse sehr spät, erst gegen 22 Uhr aus dem Flughafengebäude gekommen sind. Uns erwartete eine schwülwarme Wärme. Zum Glück lag unser Aufenthalt in der gemässigten Regenzeit, so dass die Hitze nie unerträglich war und der Regen nur 2 Mal länger als ein paar Minuten dauerte. Auf der Fahrt nach Kokrobite, die eine gute Stunde dauerte, konnten wir bereits erste Eindrücke von Ghana sammeln: schlechte, teilweise unbefestigte Strassen, unglaublich viel Verkehr in Accra, der Hauptstadt, ein Nebeneinander aus Bretter- und Blechhütten und teilweise imposanten Neubauten (z.B. Banken), Männer, Frauen und Kinder, die verschiedenste Waren von Wasser bis Snacks, teilweise lebensgefährlich zwischen dem Verkehr hindurch, den Autoinsassen anboten. In Kokrobite wurden wir sehr herzlich von Mada Dodoo und ihrer Familie empfangen, die trotz der späten Stunde extra für uns aufgeblieben waren. Nach einem Relax-Tag mit Einführung in den afrikanischen Tanz am Strand,
Erkunden von Kokrobite, ausgezeichnetem Essen bei Mada und langen Abendgesprächen besuchten wir am Montag zum ersten Mal die Sunbeam Schule: Kinder und Lehrer
führten ghanaische Tänze auf, die von Trommeln begleitet wurden. Wir waren stark beeindruckt, vor allem von der Fröhlichkeit und Ausgelassenheit der Kinder. Ich hatte den Eindruck, dass die Kinder im Grossen und Ganzen ein gutes Verhältnis zu den Lehrer haben: gerade beim Tanz der Lehrer waren die Kinder besonders fröhlich und ausgelassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Stimmung so fröhlich und ungezwungen gewesen wäre, wenn, wie an vielen anderen ghanaischen Schulen üblich, noch extrem viel und hart, vor allem mit dem Stock, geschlagen werden würde. Essen (Spaghetti und Reis mit Tomatensauce) mittags gab es reichlich für alle. Auf dem Schulgelände sind uns noch einige Sachen aufgefallen, die wir am folgenden Tag abends mit den Lehrern besprachen. Wir wollten zum einen ihre Meinungen und Begründungen hören, zum anderen sollten sie Verbesserungsvorschläge ausarbeiten, die wir dann wiederum an einem der folgenden Tage besprachen. Mir viel gleich bei der ersten Besprechung auf, wie unglaublich wichtig es ist, dass Karola Slany die ghanaische Kultur sehr gut kennt: die Besprechungen verliefen unglaublich konstruktiv, alle Beteiligten waren sehr engagiert, was sich unter anderem auch daran zeigte, dass eine der Besprechungen am Ostersonntag um 17 Uhr stattfand: auf solch einen Termin liesse sich in Deutschland oder der Schweiz kein Lehrer ein! Im Folgenden einige Verbesserungen, die eingeführt werden sollen: Disziplin und Motivation der Lehrer werden durch regelmässige Kontrollgänge des Schulinhabers Mr. Nunoo, Weiterbildungen im Schneeballprinzip (d.h. ein Lehrer geht auf Fortbildungen und gibt das Gelernte weiter) erhöht. Dies führt auch zur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Ein Klassenbuch wird eingeführt, um den Lehrstoff, der behandelt wurde, protokollieren und kontrollieren zu können. Bereits jetzt werden wöchentliche Tests zur Lernkontrolle durchgeführt. Regelmässige fachbezogene Treffen (z.B. für Mathe, Englisch) der entsprechenden Lehrer werden eingeführt um sich fachlich austauschen zu können. Die Pausezeit am Vormittag wird auf 30 Minuten erhöht, so dass die Kinder ihre überschüssige Energie in den Pausen ausleben können. Das Mittagessen wird anfänglich einmal pro Woche mit Gemüse verbessert, falls dies gut angenommen wird, wird dies zweimal pro Woche erfolgen. Einhergehend damit wird an diesem Tag im Unterricht Wissenswertes über Vitamine, Gemüse, etc. eingebaut. Man muss wissen, dass im herkömmlichen ghanaischen Essen fast kein Gemüse vorkommt. Bereits jetzt dürfen die Kinder das Obst der Schulbäume selbst auflesen / pflücken und essen. Da der Neubau auf dem Schulgelände noch einige Zeit auf sich warten lässt, werden an den bestehenden Gebäuden einfache Verbesserungen, wie z.B. Regenschutz an den Fenstern, Regale, die gemeinsam mit den Kindern im Unterricht hergestellt werden, etc. vorgenommen. Es wurden noch eine Reihe weiterer Vorschläge besprochen Karola Slany wird dies durch Mada Dodoo, Janela, der deutschen Praktikantin, die zur Zeit sehr engagiert an der Schule arbeitet und ihren Besuch im nächsten Jahr verfolgen. Es wurde auch angeregt, dass Mr. Nunoo und Team den Stand der Verbesserungen in regelmässigen Sitzungen überprüft und dem Sunbeam-Verein berichtet. Abschliessend wurde noch bestätigt, dass die Erhöhung des Schulgeldes auf 200€ nötig und ausreichend ist, um sowohl die Kosten für den Schulbesuch, als auch für das Essen der Schüler zu decken. Dies wurde durch eine Auflistung der Kosten bestätigt. Was mir noch aufgefallen ist und was auch Janela bestätigt hat: insbesondere die Sponsorenkinder, also jene Kinder deren Eltern nicht für das Schulgeld an der Schule aufkommen können und denen ein Schulbesuch über unsere Patenschaften ermöglicht wird, freuen sich unglaublich, auf diese Schule gehen zu dürfen. Man muss bedenken, dass genau diese Schüler in sehr ärmlichen Verhältnissen (Blech-Holzhütten in primitivster Umgebung) aufgewachsen sind und leben. D.h. der Aufenthalt in der Schule mit all ihren Möglichkeiten ist für sie ein täglicher Ausbruch in eine bessere Welt, selbst wenn dort noch einiges verbessert werden kann. Aber wie heisst es auf „ghanaisch“ so schön: slowly, slowly. Ich wünschte wir hätten etwas mehr davon in unserem Alltag und die Ghanaer etwas weniger in ihrem… Ich möchte diesen Aufenthalt nicht missen, er hat mir unglaublich viel Lebensfreude gezeigt!“
Basel/Schweiz, 26.April 2014
Uschi Mohaupt
Bericht Ghana 12.4-24.4.2014
„Ich lernte Karola Slany in einer emotionalen Situation am Strand von Usedom kennen und werde meinen Bericht auch von dieser Gefühlsseite betrachten! Dort am Strand bot Karola mir die Möglichkeit, an dem Abenteuer Ghana teilzunehmen und ich schlug zu!
Eine Reise wie diese, wollte ich mein Leben lang unternehmen! Karola erschien mir sehr engagiert, überzeugt, klar, gefühlvoll, witzig und trotzdem sehr verantwortungsbewusst (..was sich im Urlaub bestätigte)!
Karola bereitete mich gut auf die Reise vor. Wir trafen uns in Berlin und sie zeigte mir Fotos, erklärte mir alles und auch bei Telefonaten kurz vor der Abreise, stand sie mir stets mit Rat und Tat zur Seite.
Ghana: Nun war ich dort! Die Aufteilung des Reiseplans empfand ich als perfekt! Arbeit und Freizeitgestaltung waren ausgewogen und ich bekam einen lebhaften Eindruck über das Leben in Ghana, in der Form, wie der Stand der Entwicklung hier gerade war!
Hauptaugenmerk lag auf der Schule-dem Sunbeam Projekt. Die ersten Tage arbeiteten wir bewusst und konzentriert, um anstehende Kritikpunkte an der Schule zu lösen. Wir gingen sehr offen mit allen im Schulbereich Tätigen um, hörten erst einmal zu und hatten dabei stets offene Fragen, die wir zuvor erst allein, dann noch einmal mit der deutschen, sehr engagierten Praktikantin Janela erarbeitet hatten, im Hinterkopf!
Das erwies sich als höflich und klug und ich empfand jegliche Gespräche über Lösungsvorschläge in der Schule als wohlwollend und höchst engagiert. Die Lehrer in Ghana werden nicht gut bezahlt-Zahlen lagen uns offen. Trotz der Situation waren alle Lehrer offen und bereit Dinge zu überdenken. Hierbei sei erwähnt, dass das Sunbeam Projekt ausschließlich für die Schulbildung der Kinder und deren Mahlzeiten zuständig ist und nicht für die Gehälter und Zustände des Schulgebäudes, wohl aber für den Umgang im pädagogischen Sinn mit den Kindern zwangsläufig, da sie Karola und den Spendern am Herzen liegen.
Das erste Gespräch erfolgte so, dass Karola dem Lehrpersonal riet für einige Punkte selbst Lösungen anzubieten. Diese Punkte gab sie vor.
Es wurden zum nächsten Treffen (Ostersonntag!) die Lösungen der Lehrkräfte erwartet und prompt überraschend gute Vorschläge und Umsetzungen geliefert! Ich blieb in der beobachteten Rolle und empfand gute Emotionen, offene Augen und Ohren und es wurde auch nicht um den heißen Brei herumphilosophiert. Ich war sehr überrascht. Es kamen Punkte wie Essensmengen und Inhalte, Gehälter, Motivationen, Bestrafung, Pausengestaltung, Modernisierungs-und Renovierungsideen, Fortbildungsmöglichkeiten, neue Möbel, etc. auf den Tisch. Wir redeten lange und es wurden schöne Stunden.
Ich hatte mich zuvor bewusst zu keiner Patenschaft entschieden. Erst am Ende der Reise übernahm ich eine Patenschaft aus voller Überzeugung und werde weiter motiviert versuchen weitere Sponsoren für dieses Projekt zu finden.
Natürlich dürfen wir unsere westliche Denke hier in Ghana nicht ansetzen. Ghana wird Ghana bleiben und bitte!, es ist toll so wie es ist! So viele kluge und fröhliche Menschen habe ich lange nicht getroffen und der Wunsch auf Verbesserung ist in Jedermanns Herz! Es geht voran mit Hygiene und Bildung! Für viele Kinder kann es eine neue Zukunft geben! Ich benutze bewusst nicht das Wort bessere, denn ich finde hier sind die Dinge gut so wie sie sind. Hier und da dachte ich, dass wir noch viel von den Ghanaen lernen können. Unser westlicher Leistungsdruck muss nun wirklich nicht überall Einzug halten!
Was mich als Krankenschwester erfreute war, dass ein Arzt in der Schule unterrichten wird. Er wird Prophylaxe und Sexualberatung lehren. Auch da dürfen keine Wunder erwartet werden, aber es wird ein guter Lehrstoff sein. Klasse ist, dass der Arzt über ein Medicalcenter zur Beratung und Therapie in Kokrobite nachdenkt.
In unserem Zuhause bei Sister Mada wurden wir großartig aufgenommen! Voller Fürsorge, Liebe, Humor und gutem Essen! Ich danke für dieses beschütze, wunderbare und unvergessliche Erlebnis! Es wird immer in meinem Kopf und Herzen bleiben!
Ich habe viel über Land und Leute lernen dürfen, habe viel gesehen und wäre sicherlich an viele Orte allein nicht gekommen. Auch danke ich meiner lieben Begleitung Uschi und Karola für die geteilten Gespräche(und Biere) und dafür, dass wir Freundinnen wurden! Nie gab es ein Böses Wort, nie Unstimmigkeit!
Ich gehe erholt und erfüllt nach Berlin zurück mit vielen Geschichten in Gepäck (und evtl. einer Mücke!)!
PS: Janela, die Liebe wird übrigens bleiben, evtl. dort studieren, auf jeden Fall wiederkommen. Sie hat sich in das Land verliebt!
Info: Das gespendete Geld geht zu 100 Prozent an die Kinder! Ich sah es mit eigenen Augen! Und vermutlich legt Karola noch wieder was dazu… Im Übrigen übergab sie weiterhin 82 Kilo Geschenke!“
Jeannette Matthews, 46Jahre
„Weihnachten 2014 – Endlich ist der Stress vorbei und Gelegenheit, die geruhsamen Tage zu genießen. Da kann ich auch von meiner Reise nach Ghana berichten. Ich war Ende November bis Anfang Dezember in Accra und Kokrobite. Es ist etwas bizarr in der Vorweihnachtszeit bei 32° Hitze (gefühlte 35°) im Radio die bekannten Weihnachtslieder wie Jingle Bells und O Tannenbaum zu hören. Auch die vereinzelt schon abgefeuerten Silvesterkracher konnte ich erst nicht einordnen. Ansonsten hat sich in Ghana in den letzten sieben Jahren, in denen ich nicht dort war, einerseits vieles geändert und andererseits ist vieles gleich geblieben. Der Strom fällt immer noch häufig aus, im Moment sogar viel schlimmer als früher. Ghanas Präsident Mahama hat dies auf den gestiegenen Stromverbrauch zurück geführt. Als der Akosombo Staudamm 1968 errichtet wurde und der Volta-Stausee entstand, hätte eine der Turbinen ausgereicht, um das gesamte Land zu versorgen. Heute könnten alle sechs Turbinen nur 50% der in Ghana verwendeten Energie erzeugen. Die Folge sind häufige und unerwartete Ausfälle. Die sind nicht nur ärgerlich, sondern richten auch wirtschaftlichen Schaden an. Ein Hotelbesitzer erzählte mir, dass auf einen Schlag 14 seiner Klimaanlagen durch das ständigen Ein- und Ausschalten kaputt gingen. Leider trifft es auch unsere Sunbeam Schule. Die gespendeten Computer nehmen Schaden durch das häufige, abrupte Ausschalten ohne dass sie vorher ordnungsgemäß herunter gefahren werden konnten. Zwar hat es bisher noch keinen Totalausfall gegeben, aber die Geräte müssen immer wieder repariert werden, was mit zusätzlichen, ungeplanten Kosten verbunden ist. Auf der Wunschliste der Schule steht daher natürlich eine Unabhängige Stromversorgung oder, noch besser, Solarzellen. Solarzellen wären sicherlich ideal um in Kombination mit dem Stausee und der Erdwärme Ghana mit Energie zu versorgen. Leider konnte ich nur vereinzelt Solarzellen sehen. Statt dessen gab es die Meldung, dass die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA Ghana grünes Licht zur Nutzung von Atomenergie gegeben hat. 700 MW sollen es im ersten Schritt werden. Dazu muss Ghana die Technik und das Uran einkaufen, sowie den Abfall entsorgen. Solarenergie wäre da billiger. Im Vergleich zu den anderen Westafrikanischen Staaten hat sich Ghanas Wirtschaft in den letzten 5 Jahren am stärksten entwickelt. Nach dem Rekordjahr 2011 (über 13%) sind die für 2014 erwarteten 4,8 % Wachstum allerdings enttäuschend. Zu beobachten ist der Boom an der wachsenden Zahl von Einkaufsmalls nach westlichem Standard. Zwischen Accra und Kokrobite wurde am 30. Oktober mit der West Hills Mall die größte Mall Westafrikas eröffnet.
Eddie Nunoo, der Schuldirektor, pflanzt derweil gemeinsam mit den Schülern neue Bäume. Mango, Orangen und Kokosnüsse wachsen da schon. Sie werden als Anschauungsmaterial im Unterricht verwendet und natürlich gegessen. Am Tag nach meinem Besuch brachte er mir eine frische Kokosnuss. Die neuste Pflanze ist Kakao.
Die Schule hätte gerne wieder Praktikanten aufgenommen, zur Zeit ist kein Praktikant vor Ort. Generell befürchtet man in Ghana, dass sich viele ausländische Besucher durch die Ebola-Epidemie abschrecken lassen. Zu recht, denn einige interessierte Lehramtsstudenten haben ihre geplanten Praktika in Ghana auf unbestimmte Zeit verschoben.
Bis jetzt gab es noch keinen Fall von Ebola in Ghana, und während meines Besuches war die Krankheit für mich genau so weit weg wie in Deutschland. Wir haben auch darüber geredet, was die Schüler machen, wenn sie die Schule abgeschlossen haben. Zwei ehemalige Patenkinder waren anwesend, eine betreibt in der Nähe einen eigenen Friseursalon, die andere arbeitet jetzt in der Schule als Lehrerin. Es gefällt ihr sehr gut, auf der anderen Seite der Lehrerpultes zu sein. Alles in allem war mein Besuch der Schule in Ghana anstrengend und erfolgreich. Es ist schön zu sehen, wie Dinge vorangehen und aufschlussreich zu sehen, wo noch viel Arbeit auf uns wartet. Ich danke allen Spendern mit den großen und kleinen Spenden und den vielen großen und kleinen Helfern, die mit uns zusammen 2014 die Schüler unterstützt haben und ihnen ein besseres Leben ermöglicht haben. Es ist vielleicht nur ein kleiner Beitrag zur Weltverbesserung, aber es ist einer. Allen ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und segensreiches Jahr 2015.“
Johannes Labisch stellv. Vorsitzender Sunbeam e.V.
Ghana 2015
„Ich kenne Karola schon seit unserer Studienzeit. Nun sind wir schon über 10 Jahre Lehrerinnen an Förderzentren. Uns verbindet eine warmherzige, konstruktive Freundschaft.
Immer wieder berichtete Karola von ihren Reisen nach Ghana, ihren Erlebnissen dort und von den Menschen, denen sie begegnete, dem Schulprojekt Sunbeam e.V.
Und in diesem Jahr reisten wir nun gemeinsam in den Osterferien nach Ghana.
Seit ich wieder zu Hause bin fragen mich die Leute oft: „ Wie war es denn in Ghana?“.
Ich erzähle dann von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, denen ich dort begegnet bin. Ich berichte von dem Schulprojekt Sunbeam, das aus der Notwendigkeit geboren wurde, Anisa, Madas Tochter, in die Schule zu schicken und von Karola, die das Schulgeld damals bezahlte.
Dem eindrucksvollen Empfang in der Schule mit einer Parade und Tänzen, dem Stolz und der Freude der Schüler bei den Darbietungen.
Chelsea aus England, welche einen riesigen Koffer mit Lehrbüchern übergibt, die sie als besonders wertvoll in ihrer Kindheit erlebt hat, dem Jubel und dem Applaus der versammelten Schüler.
Da gibt es die beiden jungen Lehrerinnen, die vor Jahren durch Sponsoren eine Schulausbildung erhielten und nun selbst Kinder unterrichten.
Die lange Schlange von Schülerinnen und Schülern, die mit den Listen abgeglichen werden, den Fotos und Briefen für die Sponsoren und von den Sponsoren. Wie z.B. den Fotos und den bunten Briefen einer Grundschulklasse in Berlin, wo Lehrerinnen, Schüler und Eltern einem Kind ermöglichen, in die Schule zu gehen.
Dem traurigen Moment, als klar wird, dass nicht alle Kinder die dort in der Schlange warten, in das Schulprogramm aufgenommen werden können, da es nicht genügend Sponsoren gibt.
Meinem schnellen Entschluss, auch Sponsorin zu werden.
Ich berichte wie es war, Ostersonntag mit den Lehrerkollegen aus Kokrobite zusammen zu sitzen. Zu hören, wie sie auf die angesprochenen Fragen und Probleme reagieren, wie z.B. dem Aufbau einer Berufsorientierung für zukünftige Absolventen der Schule, damit die Schüler eine Idee davon bekommen, wie es nach der Schule weiter gehen soll. Dem Bericht über die zahlreichen Kurse am Nachmittag, an denen die Schüler nach ihren Neigungen teilnehmen können. Wie die Organisatoren der Schule der allgegenwärtigen Wasserknappheit mit dem Bau eines Brunnens begegnen. Der Lehrerin, die sich bereit erklärt für zukünftige Praktikanten als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Dem Schulleiter, der sehr an der Organisation der Sonderpädagogik in Deutschland interessiert ist. Und dem Gefühl mit engagierten Kollegen an einem Tisch zu sitzen, denen die Organisation und Durchführung des Schulalltages am Herzen liegt, die bereit sind, konstruktiv an Problemen zu arbeiten. Kollegen die Anregungen zur Weiterentwicklung der schulischen Arbeit annehmen und mit praktikablen Vorschlägen und Ideen auf die Gegebenheiten des Ortes und ihrer Schüler anwenden und umsetzen.
Ich erzähle von der unermüdlichen Arbeit aller am Projekt Beteiligten und dem großen Zeitaufwand, um die dazugehörige Büroarbeit und Organisation zu bewältigen und dass dies ehrenamtlich geschieht und selbst die Reisekosten von den Organisatoren selbst getragen werden.
Der Unermüdlichkeit von Karola das Projekt anderen vorzustellen, deren Neugier zu wecken und Sponsoren zu gewinnen, Schulmaterialien zu sammeln und mit Containern per Schiff und LKW nach Kokrobite zu bringen.
Und ich erzähle Bekannten und Kollegen, dass dieses Projekt in höchstem Maß unterstützungs- und vertrauenswürdig ist. Egal, ob durch eine Einzelspende oder dem Bestreben, einem Kind in Ghana eine Schulausbildung zu ermöglichen.
In einem Land, das als eines der ersten Länder in Afrika unabhängig geworden ist und demokratisch regiert wird. Das die größte Goldmine der Welt besitzt und diesen Reichtum nicht für die Bevölkerung nutzen kann, weil die ehemalige Kolonialmacht die Schürfrechte noch für weitere 50 Jahre besitzt.“
Indrani Sen Gupta
„Morgens werde ich durch einen lauschigen Klingelton meines Handys, natürlich frisch aufgeladen, geweckt. Ich schalte im Dunkel das Licht ein und gehe erstmal Richtung Kaffemaschine. Ein Knopfdruck genügt, das Mahlwerk läuft und eine Tasse frisch gebrühter Kaffee lässt mich meinen Tag beginnen. Lust auf Toast? Ja, warum nicht. Toaster eingesteckt, frische Butter aus dem Kühlschrank. Was für ein guter Morgenstart! Das Radio informiert mich über alle Aktualitäten auf der ganzen Welt. Ab ins Bad. Fließend warmes und kaltes Wasser, eine Selbstverständlichkeit, über die ich gar nicht nachdenken muss. Die Zähne geputzt mit der elektrischen Zahnbürste und dann los mit dem Auto Richtung Arbeit. Tanken, kein Problem. Noch nie gab es mal keinen Sprit an dieser Tankstelle. Es regnet aus Kübeln, wie gut, dass die Straße letztes Jahr frisch asphaltiert wurde. Die Heizung an, ……..
Ich könnte diesen Verlauf jetzt noch weiter fortsetzen. Ein Tag, den niemand als besonders außergewöhnlich betrachten würde, denn vielleicht so oder in ähnlicher Form kennt ihn jeder von uns. Ein Tag mit so vielen Selbstverständlichkeiten. Seit meinem Besuch in Ghana an Ostern 2016 hat diese ‘selbstverständlich’ eine ganz neue und bedeutende Dimension bekommen.
Meine Schwester, eine Freundin von Karola und bereits aktive Sponsorin der Sunbeam Foundation, schlug mir im Herbst vor, sie doch nach Ghana zu begleiten. Ich zögerte kurz. Ich war noch nie in einem Entwicklungsland, in Afrika. Was wird mich dort wohl erwarten? Ich hatte Ideen und Phantasien dazu. Vieles meint man aus Berichten zu kennen. Ich ließ mich nach gutem Zuspruch auf diese so bewegende und beeindruckende Reise ein. Eine Reise, die ich nie vergessen werde, deren Bilder sich tief in mir verankert haben.
Ich tauchte ein in eine Welt, die so völlig anders ist.
Accra, KokrobIte. Es ist mitten in der Nacht. Das Thermometer zeigt 28 Grad, 85% Luftfeuchtigkeit. Ohne Ventilator wäre es nicht auszuhalten. Der Strom hält diese Nacht und auch die nächsten Tage, was aber alles andere als üblich ist. Denn sowohl die Woche davor als auch danach fällt der Strom immer wieder für mehrere Stunden aus. Kein Licht, kein Kühlschrank. Meine Taschenlampe liegt neben mir. Mit der ersten Dämmerung gegen 5 Uhr beginnt das Leben im Haus von Mada Okine. Hähne krähen. Patience, ein Waisenmädchen, das Mada bei sich aufgenommen hat, kehrt zusammen mit Ben, ebenfalls einem Waisenkind, den Innenhof. Sie waschen, bereiten das Essen vor. Alles in kräftezehrender Handarbeit. Fufu stampfen ist alles andere als ein Vergnügen. Auch die anderen gehen ihren Arbeiten nach. Jedes frühe Tageslicht wird ausgenutzt, um möglichst viel zu erledigen, denn am Tag, wird es einfach viel zu heiß. Für uns heißt es jetzt erstmal Wasser aus der Zisterne zu schöpfen. Fließend Wasser gibt es hier nicht. Keinen Wasserhahn, Dusche oder Toilettenspülung. Gottseidank hatte es gestern Nacht noch einen heftige Gewitterregen, der die Eimer und den Brunnen wieder gefüllt hat. Im Laufe dieser Woche leeren die sich schnell. Es wird schnell klar wie kostbar das Gut Wasser ist. Es geht alles langsamer hier. GMT: Ghana maybe time. Wen wundert es, bei diesem Klima. Die Straßen sind staubig, voller Schlaglöcher und können sich in Sekunden in reissende Sturzbäche verwandeln. Überall Plastik, überall Müll. Bretterverschläge dienen als Zuhause. Armut und Zerfall gehen Hand in Hand. Hier geht es ums Überleben, um Existenz.
Es gibt aber auch noch ein anderes Ghana. Ein Ghana der Menschen, der Visionen. Und dazu gehört für mich Mr. Nunoo und die Sunbeam School. Eine Oase in dieser Welt, in der Kindern durch den unglaublichen Einsatz von Karola Slany und den vielen Sponsoren am Leben teilhaben können. Ghana braucht keine großen Prestigeobjekte. Ghana und vor allem die Kinder in diesem Land brauchen Bildung, brauchen Wissen, um zu verstehen, zu lernen, zu verändern, um am Leben teilnehmen zu können. Ich durfte in so unglaublich dankbare Augen sehen. Diese Blicke werde ich nicht vergessen.
Ich bin eingefangen von einem Land, das mich auf der einen Seite tief erschüttert hat. Aber auch eingefangen von den Menschen, ihrem Stolz, ihrer Würde und ihrer Herzlichkeit. Kay, Don Ziggy, Oko, Abdul, Yajey, Alex, Alay, Anisah, Pat, Patience, Ben, Mustapha, Mary und Mada…. Ich beginne zu verstehen. Dieses Land hat so viel, es ist anders reich. Und für dieses Öffnen meiner Augen danke ich allen Kindern der Sunbeam School, ihren Familien. All den Menschen, denen ich auf meiner Reise begegnen durfte. Ich danke Karola für ihr Engagement, ihr unglaubliches großes Herz und ihrer Liebe zur Sunbeam School. Ich danke allen bisherigen und zukünftigen Sponsoren und möchte jeden dazu einladen, diese Schule weiter zu unterstützen. Kokrobite braucht uns, die Kinder, die Zukunft dieses Landes brauchen uns. Und ich weiß, ich werde wieder kommen.“
Christina Mack, April 2016
„Ich kenne Karola seit 2013, als ich im Austausch als Fremdsprachassistentin an der Rheinfelder Schule war. Sie hat mich an meinem ersten Tag bedingungslos unter ihr Dach genommen bis ich eine Wohnung finden konnte, so entspannt und offen wie eben Karola ist. Chris ist mein Freund, den ich schließlich aus Berlin geklaut habe, und wir beide hatten bei Karola eines Abends auch gleich ihre Frage bejaht, ob wir wohl mal nach Ghana mitkommen wollten.
So fanden wir uns an Ostern 2015 mit Karola und ihrer Freundin Indrani in Accra. Angekommen in dem Dorf Kokrobite hatten wir nun endlich die Gelegenheit das von Chris gesponsorte Kind kennenzulernen und als Gäste von Einheimischen das Land zu entdecken und erleben. Nach einem Strandtag, um uns etwas zu akklimatisieren (und es gab viel an das wir uns gewöhnen mussten: kein fließendes Wasser, meistens kein Strom und 30 Grad Hitze tagein, tagaus), war es Zeit die Sunbeam Foundation School zu besuchen. Wir wurden von allen Kindern und Lehrern in einem Wirbel von Feiern und Tanzen herzlich begrüßt. Sie haben für uns traditionell getrommelt und getanzt und alle von den Größten bis zu den Kleinsten haben mitgemacht, so wie auch manche genauso enthusiastische Lehrer. Es war herzerfreuend so viele strahlende Gesichter zu sehen und wir waren echt platt was das Können der Kinder betraf.
Danach hat Karola mit der Hilfe von Indrani und den Schulleitern alle Sponsor Kinder individuell fotografiert und eingeordnet. Mittlerweile war es unsere Aufgabe die Schulgebäude zu besichtigen und hier hatten wir die Gelegenheit mit den Kindern selbst zu reden. Es hat uns sehr gefreut, so viele selbstbewusste und lebensfrohe Kinder kennen zu lernen, die sehr stolz auf ihre Traditionen und Kultur sind. Viele haben für uns nochmal getanzt und gesungen und danach waren wir natürlich dran etwas vorzuführen. Dann mussten die armen Kinder zusammengewürfelte schottische Tänze und eine nervöse Wiedergabe von „Alle meine Entchen“ ertragen.
Ein Tag später hatten wir noch einmal die Gelegenheit die Schule zu besuchen aber diesmal haben wir eine Klasse unterrichtet. Unter anderem hielten wir eine Fragerunde über die Ambitionen der Kinder. Es gibt an der Sunbeam Schule viele ehrgeizige Kinder die davon träumen Journalisten, Lehrer, Ingenieure und Ärzte zu werden; die meisten wollen außerhalb Ghana studieren.
Es war auch klar zu sehen, dass die meisten Kinder gern in die Schule gehen und ihre Chance des Wissenserwerbs wirklich schätzen. Die Schulkinder sehen gut versorgt aus und Mahlzeiten sind Vorort gekocht, regional und ausgewogen. Manche Kinder kriegen sonst zu Hause nicht genug Nahrung oder sehr einseitige Mahlzeiten. Die Alternative für einige Kinder die nicht das Glück eines Sponsors haben oder genug Geld um eine Schule besuchen zu können, ist auf einer riesigen Müllhalde außerhalb Accra zu wohnen, wo sie europäischen Elektronikmüll offen verbrennen um kleinste Mengen Edelmetalle zu gewinnen. Für diese gefährliche Arbeit verdienen sie unter einem Cedi pro Tag: gerade genug um eine Portion „Kenke” (vergorener Mais) und eine Tüte „Pure Water“ zu kaufen. Das Schicksal vieler Sunbeam Schüler ist glücklicherweise überwiegend positiv; sie werden von einem solchen Leben erspart. In unserem Meeting über den Fortschritt der Schule war es sehr ermutigend zu lernen, dass drei der vier Lehrer, die an dem Meeting teilnahmen, die Sunbeam Schule als Kinder selbst besucht hatten. Überdies waren sie sehr engagiert mit ihrer Arbeit. Pauline ist schon viel gereist, aber ist zurück nach Ghana gekommen, weil sie ihre Arbeit an der Schule liebt. Benjamin hat vorher im Finanzwesen gearbeitet aber hat dann eine Ausbildung als Lehrer gemacht, weil dies viel erfüllender für ihn war. Wir waren sehr beeindruckt, dass alle diese Lehrer anderswo bequemer arbeiten und mehr Geld verdienen könnten, sich aber entschieden haben Sunbeam Lehrer zu sein.
Der Erfolg der Schule für Kokrobite hat sich auch mehr denn je erwiesen; Beibehaltungsquoten der Lehrer sind höher denn je und ambitiöse Zukunftspläne der Schule sind unter anderem ein Karrierezentrum zu öffnen, um Schülern Unterstützung und Rat zu geben nachdem sie die Schule verlassen. Auch wenn nicht alle Kinder ihre Ambitionen verwirklichen, profitieren sie von einer guten Ausbildung, die teils besser als in staatlichen Schulen in der Gegend ist, wo viele Kinder die Schule verlassen ohne lesen und schreiben zu können. Ein Teil der Schule ist auch ein Internat, wo 31 Jungen und 15 Mädchen untergebracht werden. Die Gebäude sind alle stabil und dezent gepflegt. Ein Neues wird gerade gebaut, um neue Klassenzimmer und ein Sekretariat zu behausen; ein Termin für dessen Vollendung steht allerdings noch nicht fest. Eine neue Entwicklung ist auch, dass die Schule einen Brunnen bohrt. Der Brunnen soll Wasserkosten wesentlich sinken und der Schule sogar Geld einbringen, wenn sie einen Anteil des Wassers dem Dorf verkauft.
Ermutigend war es auch, dass die Lehrer so viele engagierte Ideen für die Schule haben. Zum Beispiel halten sie mehrere AGs nach der Schule, wie z.B. ein Matheklub, Wissenschaftsklub usw. Die Schulleitung hat auch vor eine Hausaufgaben-AG einzuführen, wo Schüler nachmittags unter Aufsicht in der Schule verbleiben können. Dies soll vermeiden, dass Hausaufgaben nicht gemacht werden wegen beispielsweise hilfsunfähigen Eltern oder ständigem Stromausfall. Die Lehrer haben auch über eine Leseinitiative gesprochen: ein Wettbewerb, wo die Kinder so viele Bücher wie möglich lesen und dann den Inhalt der Bücher erörtern. Das kommt rechtzeitig zu der Übernahme von einem großen Koffer voller englischsprachiger Bücher, den wir mitgebracht haben; da war alles drin von wissenschaftlichen Lernheften zu Harry Potter.
Während wir nicht in der Schule waren, wurde uns auch ein volles Abenteuerprogramm geboten. Wir waren unterwegs in Accra, bei Reggae-nights, am Strand, in Bars und Clubs, auf Spaziergängen und nahmen sogar morgendliche Kpanlogo Tanzkurse; viel davon mit Insider-tips Dank Karolas Status als Einheimische seit 20 Jahren in Ghana.
Alles in allem war es eine sehr angenehme, abenteuerliche und aufschlussreiche Reise. Es war gut mit unseren eigenen Augen die Schule und die Schulkinder zu sehen und wir würden allen herzlich empfehlen den Sunbeam Verein zu unterstützen. In einem Land wo eine Mahlzeit 20 Eurocent kostet geht das Sponsor Geld sehr weit. Auch wenn man nicht genug Geld hat, um ein Kind zu sponsern, ist jeder Cent mit Freude angenommen und wird gut benutzt, um z.B. Kinder mit anderen kleineren Gaben zusammen zu finanzieren. Karola nimmt selber nichts vom Geld der Sunbeam e.V. um ihre Reise oder persönliche Ausgaben zu unterstützen und bringt auch immer ein Haufen Geschenke, Klamotten und Spielzeuge mit. Zudem kauft sie auch Vorort große Mengen Schulmaterialen ein mit ihrem eigenen Geld.
Vielen Dank, Karola, dass du uns mitgebracht hast, und vielen Dank Indrani und Kay für die schöne Gesellschaft! Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei Mada Dodoo, die uns so schön bei sich untergebracht und uns aus ihrer prächtigen Restaurantküche täglich zwei Mal luxuriös ernährt hat (für Unterkunft und Mahlzeiten haben wir natürlich selber bezahlt). Wir werden diese Reise immer in unserer Erinnerung halten, wir waren von so vielen Leuten herzlich willkommen, deren Freundlichkeit, Lebensfreude und Offenheit vorbildlich ist. Wir würden auf jeden Fall sehr gern in der Zukunft zurückkommen. Es war eine Freude Mitglieder der Reisegruppe SlaBo zu sein!“
Die 10. Klassen der Leonhard-Wagner-Mittelschule basteln Schlüsselanhänger zum Verkauf. Den Erlös von 400€ spenden sie dem Sunbeam e.V.
635 Euro von der Schulweihnachstfeier
Unsere Religionslehrerin Bettina Matzat hat uns von der Sunbeam-Schule in Ghana erzählt.
Wir haben viel über die Schule geredet und uns auf der Webseite die Bilder der Schüler angeschaut.
Auf unserer Schulweihnachtsfeier haben Schüler unserer Klasse 635 Euro Spenden für die Sunbeam-Schule gesammelt.
Sogar Frau Slany, die Gründerin des Fördervereins der Sunbeam-Schule, hat uns besucht.
Dabei haben wir ihr auch gleich die Spende übergeben.
Die Klasse 6a der Reinhold-Otto-Grundschule
„Viele Bilder jagen durch meinen Kopf. Es ist nach solch einer Reise gar nicht so einfach, sich wieder dem Alltäglichen zu widmen.
Übernachtet haben wir in der Anlage von Sister Mada. Einer Frau bei der ich den Eindruck hatte, sie hat alles im Griff. Die gesamte Großfamilie wuselte dort herum. Von Uroma bis Urenkel Tanten und Onkel und und. Die Verwandtschaftsverhältnisse blieben mir ein Rätsel. Sister Mada kochte für uns morgens und abends, und wenn wir die leeren Wassereimer vor die Tür stellten, waren sie abends aus dem Brunnen im Hof wieder gefüllt. Jeder hatte scheinbar seine Aufgaben. Eine Dusche gab es nicht, aber alles war ordentlich und sauber. Der einzige Kühlschrank im Zimmer von Karola war stets mit erfrischenden Getränken gefüllt und man durfte sich bedienen. Der Treffpunkt ist ein Innenhof umgeben von konservativ gebauten Häusern.
Beeindruckend war ein Besuch in der Klinik von Kokrobite. Ein nicht enden wollender Patientenstrom in der Aufnahme mit Stuhlreihen wie im Kino erwartete uns in der Eingangshalle. Karola überreichte einen übervollen Koffer voller Medikamente und Verbandsmittel an den leitenden Arzt. In Deutschland ist das Verfalldatum wichtig, hier helfen sie vielen Patienten und der Arzt schaute voller Dankbarkeit auf diese Gaben.
Der anschließende Besuch in der Schule SUNBEAM wurde zu einem besonderen Erlebnis. Zu Ehren des „hohen“ Besuchs gab es ein Tanzfest. Jede Klasse trug ihre besondere Schulkleidung. Nach unglaublich schnellen Trommelrhythmen begrüßte uns mit verschiedenen Choreografien und Tanzschritten jede einzelne Klasse. Die Körper bewegten sich sehr schnell und völlig synchron, für das ungeübte Auge kaum zu erfassen. Welch eine Körperbeherrschung! Es gab nicht einen Schüler, nicht eine Schülerin, die die Abfolge verpatzte.
Ich habe nicht ein Kind gesehen, das unter starker Körperfülle litt, auch keines, das unterernährt aussah.
Die Schule hat eine eigene Schulküche, es gibt eine Schulspeisung. Die Schulräume sind äußerst einfach und sauber.
Jedes Kind sitzt auf einer Schulbank (Spende einer Schule in Berlin), die zwar für 2 Schüler gedacht ist, hier aber von 3 Kindern besetzt wird. In der Pause tobten die Kinder herum, es wirkte wie eine Schule bei uns, nur der Boden war nicht etwa geteert, sondern eine trockene Sandfläche, beschattet von Bäumen.
Die Unterrichtsräume sind gemauerte Häuschen mit vielen Fensteröffnungen, durchflutet von der Sonne. Als ich einen dieser Räume betrat, sprangen alle Kinder aus ihren Bänken und begrüßten mich lautstark im Chor. Manchmal findet der Unterricht auch im Schatten der Bäume statt. Es ist immer heiß.
Ein IQ Test am folgenden Tag zeigte, wie bitter notwendig es ist, jedem Kind den Schulbesuch durch unsere Spende zu ermöglichen. Von den Geldern wird ihnen die Schulkleidung, eine Schulspeisung und vor allem eine gute Bildung ermöglicht.
In unserer Gegenwart überreichte Karola die Gelder der Sponsoren direkt an die Schulleitung. Mit im Koffer waren 5 Computer, eine Spende der Lufthansa in Berlin. SUNBEAM ist eine private Schule, in der die Kinder auf unsere persönliche Patenschaft angewiesen sind. Wir geben ihnen durch unsere Spende ein Gesicht.
Ghana, ein Land der großen Gegensätze. Dieses Land mit eigenen Augen zu sehen ist tief beeindruckend. Bilder, die kein Buch und keine Fernsehreportage beschreiben kann. Während eines Besuches in zwei der Sklavenburgen wurde uns die Geschichte des Landes nahegebracht. Europäer waren es, die auf der Suche nach Rohstoffen und Handelsmöglichkeiten das Land entdeckten und außer Rohstoffen aus den Erden auch die Menschen als Arbeitskräfte zur Sklaverei trieben. Heute besitzen Amerikaner, Inder, Chinesen riesige Hotelketten und machen die starken Gegensätze deutlich. Ich hatte das Glück zusammen mit einem Ghanaer in das Fischerdorf Jamestown zu gehen. Jamestown ist ein Stadtteil von Accra direkt am Atlantischen Ozean gelegen. Hier wohnen die Fischer in sehr einfachen Bretterverschlägen. Nachts fahren sie in ihren reich verzierten Boten hinaus und versuchen das mit ihren Netzen ein zu fangen, was die riesigen Trawler aus Japan und Europa übrig lassen, um es am frühen Morgen an Land zu verkaufen. Immer sind es die Frauen, die die Fische schuppen und ausnehmen und auf ihren Köpfen in riesigen Blechschüsseln tragend die Ware anbieten. Jamestown ist sehr dicht besiedelt, die Menschen wohnen in einfachen Holzhütten und bieten vor ihren Behausungen verschiedenste Waren an. Auffallend war für mich vor allem der stolze Gang und die sehr elegante farbige Kleidung. Nicht eine Frau wirkte erbärmlich.“
Sunday, January 13, 2019
Dear Karola,
I still want to support a child at Sunbeam foundation in Kokrobite, Ghana. As I told you some months ago I thought about supporting the young girl called Grace who was often visiting Madda’s place.
Grace couldn’t speak English. That was why we couldn’t communicate verbally. Nevertheless, Grace and I played games together and I read stories to her. Grace was an always smiling girl and with the time during my stay she got a place in my heart. That is why I would like to support Grace. It would be great if it is possible to admit her to the program of the Sunbeam foundation because I would like to know that she will have the opportunity to learn English and to be educated. That would really help her for her future.
To know Grace being in Sunbeam would be a good feeling. Because I was teaching there for nine months I know the school and the teachers. Grace’s family is very poor. They would have to pay for her uniform or books. I know that there is the poor list in the donation program of the Sunbeam Foundation for those children who are very poor. Hopefully, we can manage to put her on this poor list.
With friendly greetings,
Lisa Steffen
Monika Ingwersen
Unter schattenspendenden Cashew-Nuss Bäumen erwartet uns die Schülerschaft. Wir werden mit einem bunten Programm begrüßt. Zu den Trommelrhythmen der Schülerband tanzen die Kinder der Sunbeam International Academy. Sie strahlen, ihr Tanz ist im Gleichklang voller Lebensfreude und Grazie. In einer Ansprache danken die Schulkinder Carola Slany und der Sunbeam e.V. Organisation für ihre treue Unterstützung und wünschen Carola ein langes, glückliches Leben und Gottes Segen.
Ich bin voll Staunen – überwältigt und umgeben von soviel Farbe, Energie und Freundlichkeit.
Im Anschluss sammeln sich die von Sunbeam e.V. geförderten Kinder um uns herum. Die anderen setzen den Unterricht in ihren Klassen fort. Von uns bekommt jedes Kind ein Namensschild und wird fotografiert. Mit großer Sorgfalt können so die Kinder über die Namensschilder den jeweiligen Sponsoren zugeordnet werden. In diesem Jahr sind es insgesamt 143 geförderte Kinder.
Ich mache die Fotos und kann dabei jedem Kind in die Augen sehen, mit ihnen Scherze machen und einige Kinder befragen. Manche verhalten sich selbstbewusst, strahlend und mitteilsam, andere ehr zurückhaltend und vorsichtig. Allen gemeinsam ist die große Erwartung und Hoffnung in ihrem Blick. Ein Platz an der Sunbeam International Academy ist sehr begehrt, ermöglicht er doch den Kindern, ihr Leben zu verbessern, eventuell an eine Senior High School zu gehen, eine Berufsausbildung zu beginnen oder sogar später die Universität zu besuchen.
Ich habe die Möglichkeit, ehemalige SchülerInnen der Sunbeam International Academy zu treffen und kennenzulernen.
Mary Agyekum
Mary ist 29 Jahre alt. Sie besuchte die Schule für elf Jahre, bevor sie zur Senior High School nach Ajumaku wechselte. Dort lebte sie in einem boarding house. Zurück in Kokrobite unterrichtet sie an der Sunbeam International Academy als Hilfslehrerin die Fächer Englisch und Gaa, die Landessprache der Ghanaer. Sie ist verheiratet und Mutter eines Sohnes, Charles Ashie Liam. Sie betreibt außerdem ein kleines Geschäft, in dem sie Schuhe verkauft.
Gifty Sackey
Gifty ist 19 Jahre alt. Nach ihrer elfjährigen Schulzeit an der Sunbeam International Academy unterrichtet sie als Hilfslehrerin die Fächer Englisch, Hospitality und das neue Schulfach Citizenship – our world, our future. In Zukunft möchte sie an der Universität von Ghana in Accra studieren und Lehrerin werden. Gifty hat einen Bruder, der wie sie die Schule besuchte. Er ist 21 Jahre alt und wurde Mechaniker.
Laureen Ardayfio
Die 19-jährige Laureen treffe ich bei einem Fest, das Karola Slany alljährlich als Auftakt ihrer Reise zur Schule in Kokrobite für Förderkinder und Angehörige der großen Familie von Madda Abubakari veranstaltet. Laureen ist ehemalige Schülerin der Sunbeam International Academy. Sie strebt ein Universitätsstudium in Accra als Preforming Actor an. Ihre persönliche Leidenschaft ist afrikanischer Tanz und Gesang zudem ist sie Mitglied des Akrowa Dance Ensemble.
Okine Abubakari
Okine besuchte ebenfalls die Sunbeam International Academy. Er hat sich für das kommende Semester für die University of Ghana beworben und möchte Business Administration studieren. Seine Hobbys sind Basketball und Computer-Spiele.
Auch in diesem Jahr bringt Carola Slany große Taschen voller Verbandsmaterial, Medikamente und anderer medizinischer Hilfsmittel zum Kokrobite Health Center. Es befindet sich direkt gegenüber der Schule und sichert die medizinische Versorgung der Umgebung. Der leitende Arzt mit seinen Angestellten empfängt uns mit großer Freude und bedankt sich für die Unterstützung. Er berichtet von einigen Fortschritten in der Krankenversorgung, weißt aber auch darauf hin, dass die Klinik versuchen möchte durch ein modernes, solarstrombetriebenes Notstromaggregat, die immer wiederkehrenden Stromausfälle zu überbrücken, die eine gute medizinische Versorgung immer noch gefährdeten. Leider fehlen dazu noch die benötigten Mittel von ca. 30.000 Euro.
Zurück in der Schule am folgenden Tag: um SchülerInnen individueller fördern zu können, bietet Marc Lerch Intelligenztests an, um eine eventuelle Hochbegabung feststellen zu können. Carola Slany nimmt an einer Besprechung mit der Schulleitung teil. Ihr Ziel ist es u.a., in der Zukunft bei auffälligen Kindern Hör-Tests durchzuführen und bei diagnostizierten Gehörschäden Hörgeräte aus Deutschland für diese Kinder mitzubringen.
Am Nachmittag gibt es etwas zu feiern. Maddas Tochter Alysa backt eine große, leckere Mango-Torte. Die Schulleiterin und der stellvertretende Schulleiter kommen zum Meeting mit anschließender Übergabe des Schulgeldes für das kommende Jahr. Unter den Augen der versammelten Schulleitung, der mitreisenden Sponsoren, der vor Ort lebenden Austauschschülerin Theresa, von Madda und Carola wird das Geld gezählt und übergeben! Spannung! Alles Geld ist gut angekommen! Alles kann weiter gehen! Ein bedeutender Tag!
Für mich fühlt es sich so an: mit diesem Schulgeld übergeben wir stellvertretend für alle Sponsoren von der Sunbeam e. V., die Basis für Hoffnung.
In manchen Momenten auf meiner Reise verliere ich meine Hoffnung. Das Gefühl von Sinnlosigkeit und Ohnmacht drängt sich in mir auf angesichts der Umstände, unter denen so viele Menschen, die ich auf meiner Reise sehe, leben müssen. Ein Künstler aus Accra fragt in seinem Bild „Is it my fault, being born poor?“. Dieser Satz schwebt über mir – die ganze Zeit. Wo ist Hoffnung angesichts der Müllkippen von Accra, des Plastikmülls überall, des Gestankes verbrennenden Plastiks, der wie eine Glocke über den Häusern schwebt und die Straßen durchzieht. Die Abwasserentsorgung ist rudimentär oder gar nicht vorhanden. Dazu säumen viele Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern die Straßenränder.
An meinem letzten Tag in Accra unternehme ich einen kurzen Ausflug. Ich möchte meinen Kopf von bedrückenden Gedanken befreien. Ich besuche die Universität von Ghana in Accra mit ihrer Bibliothek.
Dort treffe ich Studierende, die mit großem Stolz von ihrem Land berichten. Von der Demokratie, die sie bewahren wollen. Von der in Ghana stark ausgeprägten Gleichberechtigung von Frau und Mann, für die sie weiterkämpfen wollen. Von den Herausforderungen vor denen das Land stehe. Von den Bemühungen zur Verbesserung der Verständigung mit ihren Nachbarländern. Von den Bestrebungen zur Bekämpfung von Korruption. Alle loben den Präsidenten, der sich der Probleme des Landes annähme. Besonders bewegt hat mich ein zufälliges Treffen mit Isaac Boadu in der Bibliothek der Universität. Er ist der Organisator des diesjährigen FREEDOM National Dialog und ein Mitglied der „freedomgiants“ und der „youth in action“ Organisation. Über Instagram verfolge ich seine Aktionen und wir stehen zu Umweltschutz-Themen miteinander in Kontakt.
Hoffnung gibt es! Ich will sie nicht aufgeben. Ich suchte und fand sie in den großartigen Menschen von Ghana, ihrer Freundlichkeit, ihrer Kraft und ihrer Zuversicht. Ihre Hoffnung wirkt ansteckend!
Für mich ist also die Frage nicht die, „Sollte ich weiter Sponsorin sein?“, sondern eher „Gibt es überhaupt einen Grund, es nicht zu sein?“.
Monika Ingwersen, Sponsorin
Mit dabei in diesem Jahr:
Danke an alle ehemaligen SchülerInnen der Sunbeam International Academy und Isaac Boadu von der University of Ghana in Accra, die sich mit der Veröffentlichung ihres Fotos und der Nennung ihres Namens für diesen Bericht einverstanden erklärten.
Liebe Sponsoren,
ich bin nun zum dritten Mal binnen zwei Jahren beim obligatorischen Besuch der Sunbeam Fondation dabei. Normalerweise geschieht dies im Februar. Aufgrund der Pandemie und entsprechender Reisebeschränkungen waren wir diesmal schon Weihnachten vor Ort.
Es geht nicht nur darum, unser Sponsorengeld persönlich nach Ghana zu bringen, um überflüssige Überweisungskosten zu sparen, damit 100% unserer Spenden bei den Schülern von Sunbeam in Kokrobite ankommen. Natürlich wird dann auch ein intensiver und ausführlicher Austausch über die aktuelle Entwicklung der Schule gepflegt.
Zu sehen, wie sich unser Projekt binnen dieser kurzen Zeit entwickelt hat und in der Lage ist, sich auf aktuelle Veränderungen einzustellen, beeindruckt mich sehr und ich möchte es hier gern mitteilen: 2018 und ‘19 waren wir mit dem Schulmanagement in sehr offenen und konstruktiven Diskussionen über Fragen zu Unterrichtsentwicklung und Umgang mit Unterrichtsstörungen.
Doch dies wird alles in den Schatten gestellt von dem, was das Schulpersonal während des Lockdowns geleistet hat. Details über Kreativität, Phantasie und persönliches Engagement wie die kontinuierliche Beschulung aufrechterhalten wurde, könnt Ihr dem Rechenschaftsbericht entnehmen. Was vom Management am 25.12.20 beim Gespräch nicht nur berichtet wurde, sondern den Personen wirklich anzumerken war: Sie mussten mit anschauen, wie im Verlaufe des Lockdowns Sunbeam-Schüler und deren Familien im wahrsten Sinne des Wortes am Verhungern waren. Paulyn, Konrektorin der Schule, musste ihre Schilderungen darüber abbrechen mit den Worten: “I have to stop now unless I am going to cry. You just saved so many lives!” (Ich muss aufhören darüber zu sprechen sonst muss ich weinen. Ihr habt einfach so viele Leben gerettet!)
Weit über die Schulgrenze hinaus konnte Karola, Initiatorin vor 24 Jahren, Mastermind und überragend gute Seele in Einem, ihren Einfluss geltend machen und dafür sorgen, dass mit Euren und vieler anderer Leute Spenden viele Menschenleben gerettet werden konnten.
Liebe Sponsoren, natürlich war ich nun nicht nur schon wieder dabei, weil mir das Projekt so gut gefällt, sondern weil es mir Land und Leute so sehr angetan haben. Sorry im Voraus für so viel Pathos: Aber nicht nur die Sonne wärmt einen hier äußerlich.
Es ist das große Herz und die bei uns viel seltener zu findende Freundlichkeit der Menschen.
Ich sage gerne um das zu beschreiben, was mich hier so fasziniert und immer wiederkehren lässt:
“If I respect someone, I’ll get it double back.” (Wenn ich jemanden respektiere, erhalte ich es doppelt zurück). Und gerade deshalb möchte ich euch bitten, dieses langsam gewachsene, transparente und authentische Projekt weiterhin zu unterstützen und in Familie, bei Freunden, Bekannten und am Arbeitsplatz um neue Sponsoren zu werben.
Und wenn ihr sonst aktuell finanziell etwas entbehren könnt: Hier gibt es keinerlei Unterstützung von staatlicher Seite. Der Lockdown trifft alle Menschen nach wie vor sehr hart!
Marc Lerch
Mallam/Accra
28.12.2020
Im Januar/Februar 2022 hatte ich die Gelegenheit, die Arbeit von Sunbeam vor Ort in Kokrobite, Ghana, zu erleben. Als Sponsor komme ich für das Schulgeld eines bedürftigen kleinen Jungen auf, welches unter anderem auch die so wichtige vollwertige Mittagsmahlzeit abdeckt.
Aber der Reihe nach: Meine Reise nach Ghana bedeutete für mich den ersten Kontakt mit den Menschen und der Kultur eines afrikanischen Landes außerhalb touristischer Pfade. Das Einzige, was ich vorher von „Afrika“ gesehen hatte, war eine 4-Sterne Hotelanlage Ägypten!
Natürlich halte ich mich als junger Europäer mit Abitur und Studium für weltoffen, tolerant, vorurteilsfrei… und werde beim Abflug prompt eines Besseren belehrt, als ich merke, wie ich noch am Frankfurter Flughafen schnell einen Brustgürtel besorgen möchte, um mein Geld näher am Körper tragen zu können (finde aber keinen). Oder wie ich Zweifel bekomme, ob mich das Insekten-Spray („Anti-Brumm“, natürlich das rote für tropische Länder!) wirklich vor den todbringenden Malaria-Mücken schützen wird. Zur Sicherheit habe ich die Malaria-Prophylaxe natürlich minutiös durchgeplant und mich vor der Abreise nochmal gegen alle erdenklichen Tropenkrankheiten impfen lassen. Am Gate lerne ich dann einen deutschen Unternehmer kennen, der bereits seit über einem Jahr in Ghana lebt, um dort Fast Food Restaurants aufzubauen. Er sagt: Das einzig Gefährliche an Afrika ist, dass Du nicht wieder von dort wegwillst! Aha. Na dann rein ins Flugzeug!
Knapp 7 Stunden, Teil 3 von „John Wick“ und 100 Buchseiten später dann die Landung in Accra, Ghanas Hauptstadt. Am Flughafen erstmal verpflichtender Corona-Test, top organisiert, null Wartezeit. Nur wer negativ ist, darf einreisen. Der Schritt aus der klimatisierten Ankunftshalle des Flughafens gleicht dann dem Betreten einer Sauna, kurz nach dem Aufguss: Mein Koffer ist nass von Kondenswasser und auch ich fange sofort an zu schwitzen. Mein Deo pfeift auf der letzten Rille, aber ich werde trotzdem herzlich von Karola empfangen. Und ein Taxi ist auch schon organisiert. Auf geht’s zum Abendessen ins Herz von Accra! Im Taxi kann ich gar nicht schnell genug nach links und rechts schauen, so viele Eindrücke prasseln auf mich ein. Irgendwie ist einfach alles anders: der Geruch, das Licht, der Verkehr, die Häuser, die Menschen. Welch ein Genuss!
Das Essen ist ziemlich scharf gewürzt, ich schwitze noch mehr und bekomme Schluckauf. Aber es spielt keine Rolle. „Welcome to Ghana!“ ist angesagt, und genau so werde ich mehrfach begrüßt, es kommt von Herzen! Bei meinen ersten Gehversuchen im quirligen, lauten, staubigen Accra fällt mir eines besonders auf: Die Menschen strahlen – offenbar unabhängig von Ihrem Status – eine beneidenswerte Würde und Stilsicherheit aus. Ich ertappe mich, wie ich immer wieder meine Schultern und meinen Rücken gerade mache. Ich möchte auch so aufrecht laufen! Und diese „Haltung“ – im wahrsten Wortsinn – kommt nicht arrogant rüber. Im Gegenteil, es ist unglaublich einfach, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Und schnell geht es um Familie, das Leben, die Politik. Von Oberflächlichkeit keine Spur.
Nach dieser besonderen Akklimatisierung in Accra geht es dann mit dem „Tro Tro“, einem Kleinbus, in das Dorf „Kokrobite“. Dort befindet sich die Schule, an welcher Sunbeam mit Hilfe seiner Sponsoren mittlerweile rund 160 Kindern aus armen Familien Zugang zu guter Bildung ermöglicht. Jeder Cent Spendengeld kommt dabei seinem Zweck zugute. Die „Verwaltungskostenquote“ beim Sunbeam e.V. ist 0,0%. Zusätzlich werden vom Verein immer wieder Sachspenden verschiedener Art nach Ghana verschifft. Ein Kraftakt für die komplett ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder und Unterstützer vor Ort. Aber der Aufwand lohnt: Teilweise besitzen die Einheimischen nur einen Satz Kleidung, jegliche Sachspende hat eine große Bedeutung.
Die Arbeit der Lehrkräfte an der Schule ist engagiert. Die Schüler werden nicht nur für die Abschlussprüfungen und die weiterführenden Schulen vorbereitet, es geht auch um gesellschaftliche Verantwortung: Beispielsweise befinden sich seit einiger Zeit mehrere Mülltonnen auf dem Gelände der Schule, in der ghanaischen Lebenswirklichkeit eine Kuriosität! Im öffentlichen Raum sucht man Mülleimer vergebens, der Müll wird in der Regel auf den Boden geworfen bzw. als kleine Häufchen verbrannt. Das Schulgelände der Sunbeam School hingegen ist sauber. Alte Bäume spenden Schatten. Zusätzlich zur Nutzung der Mülltonnen gab es eine Plastik-Sammelaktion, bei welcher eine LKW-Ladung Plastik an ein Recycling-Unternehmen verkauft werden konnte. Diese kleinen Initiativen geben Hoffnung, dass sich die kommenden Generationen den großen Aufgaben unserer Zeit bewusst sind und sie anpacken.
Am Fleiß mangelt es nicht: Jeden Morgen Zwischen 5 und 6 Uhr höre ich Männer und Frauen auf der Straße, die auf das Tro Tro warten, das sie nach Accra zur Arbeit bringt. Um die gleiche Zeit fegt ein junges Mädchen den Hof unserer Unterkunft. Und auch allgemein sind die Kinder wie selbstverständlich in die tägliche Hausarbeit eingebunden. Eines der erwachsenen Kinder unserer Gastfamilie fragt mich, ob ich Lust hätte am nächsten Morgen einen Spaziergang auf den nahegelegenen Hügel zu machen, von dort habe man einen tollen Blick und könne den Sonnenaufgang sehen. Man müsse aber um 6 Uhr aufbrechen. Und zack, das nächste Vorurteil: Nie im Leben steht der Junge morgen um 6 Uhr auf der Matte, denke ich! Die Realität sieht dann so aus, dass Junior um Punkt 6 abmarschbereit ist, während ich mir noch hastig die Schuhe zubinde!
Auf diesen fruchtbaren Boden fällt also die Arbeit von Sunbeam. Menschen mit Haltung, Fleiß und dem Herz am rechten Fleck bekommen über den Sunbeam e.V. die Chance, ihren Kindern eine gute Bildung zu ermöglichen und ihnen damit lebensverändernde Chancen zu geben. Ein Beispiel, was diese Chancen bedeuten können, ist der junge Mann Abu, den ich in Kokrobite kennenlernen darf: Abu ging nach der Sunbeam School auf die weiterführende „Senior High School“ und absolvierte anschließend ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der University of Professional Studies in Accra. Heute arbeitet er bei der ghanaischen Wirtschaftsprüfungsbehörde. Sein nächster Schritt ist voraussichtlich ein Job bei einer der Top 5 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt, die alle auch Niederlassungen in Ghana haben. Natürlich geht es ihm darum, gutes Geld zu verdienen und ein komfortables Leben führen zu können. Aber man merkt, dass ihm auch die omnipräsente Korruption ein Dorn im Auge ist. Seiner Meinung nach ein entscheidendes Entwicklungshemmnis für sein Land. In seiner Branche, der Wirtschaftsprüfung, sieht er die Chance, einen Beitrag für mehr Rechtssicherheit und Transparenz in Ghana leisten zu können.
Voll von diesen besonderen Eindrücken verbringe ich noch die letzten zwei Nächte vor dem Rückflug in Accra. Ein Ausflug in die nahegelegenen Hügel und Wälder wirft noch einmal ein Schlaglicht auf das rasante Wachstum der Region Greater Accra: Es wird viel gebaut und ehemals von Wäldern und staubigen Pisten unterbrochene Städte und Dörfer verschmelzen mehr und mehr. Accra gilt als eine der sichersten Hauptstädte Westafrikas und erlebt einen enormen Zuzug aus dem ghanaischen Umland, aber auch aus den Nachbarländern. Allein die Herausforderungen an die Stadtplanung, die das mit sich bringt, sind enorm.
Schon in den Tagen vor dem Rückflug wird mir klar, dass ich Ghana sehr bald wieder besuchen werde. Zu groß ist die Neugier, was aus den interessanten Menschen werden wird, die ich treffen durfte und mit denen ich Handynummern ausgetauscht habe. Ich freue mich darauf, den Sunbeam e.V. künftig weiter zu unterstützen, in Wort und Tat. Meine Reise nach Ghana hat mir jedenfalls klar gemacht, was Nelson Mandela längst wusste: „Bildung ist die mächtigste Waffe, die Du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“
In der Familie und bei Freunden wurde so viel Gutes über Ghana, Kokrobite und Sunbeam gesprochen. Beeinflusst dadurch, habe ich seit gut einem Jahr mein Patenkind Grace.
Ich war das erste Mal in Ghana, aber bestimmt nicht das letzte. Die besondere Freundlichkeit und Herzlichkeit, aber auch die Haltung und Würde der Ghanaen haben mich beeindruckt.
Als ich in Kokrobite bei Sister Madda ankam und mein Zimmer sah, musste ich schlucken. So ohne Dusche und nur mit einer großen Kelle und Wasser, welches ich selbst aus dem Brunnen geholt habe, mich zu waschen, war mir doch recht fremd.
Aber, alles ist so wundervoll leicht hier, nicht nur die Kleidung wegen der Wärme.
Voller Freude war ich, als ich mein Patenkind Grace kennenlernen konnte; sie ist 4 Jahre alt und geht in den Kindergarten der Sunbeam Schule. Sie ist, wie Kinder in dem Alter schüchtern und strahlte mich mit ihren großen Augen an; sie verzauberte mich. Ein leichtes Streicheln über ihren Arm entlockte ihr ein Lächeln.
Da ich erfahren habe, dass Grace eine ältere Schwester hat, die auch noch gesponsert werden sollte, habe ich mich sofort dazu entschlossen; sie heißt Marie.
Dieses Schulprojekt hat mich sehr beeindruckt, denn sie gibt den Kindern lebensverändernde Chancen. Es ist nicht nur die Bildung, ja, das ist das Wichtigste, aber die Kinder bekommen Zuneigung und Verständnis der Lehrkräfte, ein Essen und wenn die Not der Familien sehr groß ist, werden auch sie verköstigt. Außerdem habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie gut die Kleiderspenden angenommen wurden.
Die Fa. Hörgerte Waibel spendet ausgediente überarbeitete Hörgeräte.Haben Sie, liebe Sponsoren, schon mal erlebt wie drei Kinder strahlen, die plötzlich durch diese Hörgeräte hören können? Da bekommt „frau“ Tränen in den Augen .
Ja, Sunbeam, ich kann gar nicht beschreiben, welche Hochachtung ich vor diesem Projekt, Karola S. und allen Helferinnen und Helfern habe. So alles ohne Eigennutz und auf eigene Kosten zu veranstalten ist „frau“ heutzutage gar nicht mehr gewöhnt.
Mit vielem Dank und allerbesten Grüßen
Brigitte Guhl
„Ich kenne Karola schon sehr lange und habe über die Jahre ihr Engagement verfolgen können und miterlebt, wie ihr Programm von Jahr zu Jahr gewachsen ist. Schon lange wollte ich sie einmal begleiten und dieses Jahr war es mir endlich möglich.
Ich hatte gar nicht viele Erwartungen an die Reise und wurde doch in vielerlei Hinsicht überrascht. Ich hatte, trotz Karolas vieler lebhafter Erzählungen, eigentlich nur wenig Vorstellung davon, wie es tatsächlich in Ghana sein und was mich genau erwarten würde. Die chaotischen Zustände bei der Botschaft von Ghana, als ich mein Visum beantragte, ließen mich lediglich vermuten, dass es anders als meine bisherigen Reisen werden und ich definitiv meine Komfortzone verlassen würde.
Aber dank Karolas und Kays hervorragender Organisation wurde die Reise für uns Teilnehmer der kleinen Reisegruppe zu einer entspannten Angelegenheit. Wir brauchten uns um nichts sorgen. Alles ging seinen Gang. Und wir bekamen die wunderbare Gelegenheit Ghana auf eine Art und Weise zu entdecken, wie sie normalen Touristen sonst nicht zugänglich ist. Wir bekamen einen Einblick in ein Land und seine Kultur, die uns sonst sicher verschlossen geblieben wäre. Und obendrein kamen wir in den Genuss hervorragenden Essens. Ich hatte definitiv nicht erwartet, dass ich auf der Reise zwei Kilo zunehmen wurde….
Ghana ist zweifellos ein armes Land. Ich habe viel Armut, zerfallenen Häuser, Müll, Kinder, die arbeiten müssen und Menschen die buchstäblich auf der Straße schlafen, gesehen. Die Straßen haben mehr Schlaglöcher als Asphalt und mir war nicht klar, wie viel Menschen und Gepäck in einen Kleinbus hineinpassen können. Große öffentliche Toiletten, offene Kanalisation, Bretterverschläge und Müll gehören zum Straßenbild, genau wie die zahllosen Händler – darunter auch Kinder – die bei über dreißig Grad zwischen den Abgasen der Autos mit ihren Körben und Schüsseln auf den Köpfen den ganzen Tag die Hauptstraßen auf und ab laufen, um ihre Waren an die Autofahrer zu verkaufen.
Dennoch…kein Tag verging ohne eine fröhliche Runde, bei der viel gelacht wurde und ich interessanten Menschen begegnet bin; vom Schauspieler bis zum Holzkünstler, vom Hilfslehrer bis zum Musiker. Und ich bin natürlich den wichtigsten Menschen des Programms begegnet: den Schulkindern. Sie begrüßten uns mit einer tollen Vorführung, die mich sehr beeindruckt hat. Es wurde für uns getanzt, getrommelt, gesungen und geschauspielert und das alles mit solcher Lebensfreude, dass einem das Herz aufging.
Die wichtigste Begegnung für mich war aber die Begegnung mit meinem ehemaligen Patenkind Junior John. Ich habe die Patenschaft von Junior übernommen als er vier Jahre alt war. Heute ist er 25 und arbeitet als Dokumentarfilmer, Mediengestalter und Fotograf. Durch den Besuch der Sunbeam Schule und seinem anschließenden Studium konnte er seinen Wunschberuf ergreifen. Die Möglichkeit, ihn näher kennen zu lernen und viele Gespräche mit ihm führen zu können, war für mich ein echtes Geschenk. Es war schön zu sehen, dass sich für diesen begabten jungen Menschen durch das Sponsorenprogramm eine ganze Welt voll Möglichkeiten eröffnet hat. In unseren Gesprächen wurde deutlich, dass ihm sehr bewusst ist, was für eine große Chance das Programm für ihn war und er immer das Beste daraus machen wollte. Er hatte jedes Jahr gehofft, dass ich nach Ghana kommen würde. Selbst das Foto, dass ich ihm vor langer Zeit einmal geschickt hatte, besitzt er noch. Das hat mich sehr gerührt.
Junior ist nur ein Beispiel für den Erfolg des Sponsorenprogramms. Ich traf auch Mary, die nun als Lehrerin an der Sunbeam School arbeitet. Oder Anisha, die sich als Konditorin selbstständig gemacht hat und uns bei unserem Treffen mit der Schulleitung mit einer leckeren Schoko-Bananen-Torte verwöhnte. Dies sind nur drei Beispiele von jungen Menschen, denen das Programm die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnet hat. Die Chance der allgegenwärtigen Armut zu entkommen. Die Chance auf eine bessere Zukunft.
Als ich die Patenschaft von Junior John übernahm, waren vielleicht 15 oder 20 Kinder in dem Programm dabei. Bei unserem Besuch übernahmen meine lieben Mitreisenden spontan noch zwei weitere Kinder, so dass mittlerweile 175 Kinder diese großartige Möglichkeit haben, die Sunbeam School zu besuchen. Als dies ist nur Karolas und auch Kays unendlich großem, nicht nachlassendem Engagement zu verdanken. Und vielleicht hat mich das mit am meisten auf der Reise beeindruckt. Wie sehr Menschen sich unablässig für andere einsetzen, denen es weniger gut geht, als ihnen selbst.“